Kartenglück auf Huahine - Gesellschaftsinseln

Unerwartet - erwartet

Huahine begrüsst uns mit einem schönen Anblick von Bergen und Aussenriff. Und um das noch zu toppen, sehen wir Buckelwale.

Just zur Mittagszeit gelangen wir durch das Aussenriff in die Lagune und erreichen Fare. Vor dem Ort gibt es einige Moorings und wir haben Glück, eine ist noch frei. Wir bevorzugen es an einer Mooring zu liegen, damit wir mit unserem Anker nicht etwas von der Unterwasserwelt zerstören.

Am Folgetag schreien unsere Seebeine nach Bewegung und wir unternehmen einen Spaziergang durch den Ort und in Richtung Süden. Fare ist nicht besonders gross und wir haben rasch einen guten Eindruck erhalten. Für uns ist es bequem, der Einkaufsladen ist keine fünf Minuten zu Fuss vom Dinghi-Dock entfernt.

Zurück vom Spaziergang ist gerade Limelight eingetroffen, die einen Tag später von Moorea losgesegelt ist. Wir freuen uns, dass wir wieder Brändi Dog mit ihnen spielen können, nachdem dies in Moorea wegen unserem Kranksein lange nicht möglich war.

Zudem freuen wir uns Victoria zu treffen, ein Finnisches Boot, das wir bereits von Las Palmas und Curacao her kennen. Das unerwartete Wiedersehen feiern wir bei einem gemeinsamen Abendessen im Club. Wir haben sie 2019, 2021 und jetzt 2023 getroffen. Wo wird es im 2025 sein, witzeln wir...
Mit dabei ist auch noch die Naso Blu und die Limelight.

Die folgenden regnerischen Tage spielen wir viel Brändi Dog mit Anette und Michael. Da gibt es auch zur Stärkung mal einen oder gar zwei! Kuchen.

Während einer Regenpause gehen wir bei «The Aquarium» schnorcheln und sehen auffällig viele farbige Muscheln und einen jungen Kraken. Ansonsten ist der Schnorchel Platz nicht spektakulär.

Umso spektakulärer ist unser heutiges Frühstück. Warum? Nein, keinen Champagner, keinen Zopf, kein Fisch... Wir stehen mit dem Schiff so, dass unser Heck zur Einfahrt am Aussenriff zeigt. Und genau da, direkt vor unseren Augen springt ein Buckelwal-Männchen zweimal aus dem Wasser! Was für ein Geschenk, das erleben zu dürfen. Und weil das offenbar heute noch nicht genug ist, kommen gleich die Spinnerdelfine noch hinterher und zeigen ihre Sprungkünste. Schöner kann ein Tag gar nicht beginnen...

Fotografieren können wir solche Überraschungsmomente nicht, dafür sind sie aber für immer in unserem Herz eingebrannt.

Rundherum - mittendrin

Für Mittwoch ist schönes Wetter versprochen und so begeben wir uns zusammen mit der Limelight auf eine Entdeckungstour über die Insel. Wir nehmen gemeinsam einen Mietwagen und fahren im Uhrzeigersinn los. Als erstes besuchen wir ein kleines Muschelmuseum, also eigentlich eine umfangreiche private Sammlung. Der Sammler gibt uns einige allgemeine Informationen zu den Muscheln, insbesondere dazu, welche für den Menschen tödlich sind.

Die Fahrt führt uns weiter dem Fa'una Nui See entlang zur Kulturstätte Fare pote'e maeva Huahine. Hier erhalten wir einen kleinen Einblick in die Geschichte der Insel. Es ist ein grosser, gemeinschaftlicher oder heiliger Ort, der auf polynesisch Marae heisst.

Nicht weit davon entfernt bestaunen wir die uralten Fischfang Bauwerke. Es sind Jahrhunderte alte Fischreusen, die so gebaut sind, dass die Fische rein- aber nicht wieder rauskommen. Ebbe und Flut helfen dabei, denn die Reusen liegen in einem schmalen Meeresarm. Es ist eine primitive Form der Fangmethode, dafür bleibt der Fang aber am Leben. Bis zu Beginn den 19. Jahrhunderts waren diese in Betrieb. Rivalitäten unter den Häuptlingstümer haben dazu geführt, dass sie teilweise zerfielen. Heute sind die Fallen wieder gewartet und in Betrieb.

Das nächste Marae, das wir besuchen, hat den Namen Manunu und beeindruckt durch seine Grösse. Leider ist die Stätte mal zerstört worden und heute verlassen und ungepflegt.

Das nächste Highlight führt uns wieder mal unter Wasser, denn von da blicken uns blaue Augen an. Wir besuchen die heiligen Aale, die in einem winzigen Bach in Faie unter den Steinen liegen.

Jetzt geht die Strasse steil bergauf und kurz nach dem höchsten Punkt erreichen wir den Aussichtspunkt auf die Maro'e Baie. Ein kurzer Stopp lässt uns die schöne Aussicht geniessen.

Jetzt geht es über die Brücke auf die kleine Insel von Huahine, bis wir den Aussichtspunkt Tefarerii erreichen. Dieser Anblick ist faszinierend. In der Ferne das dunkle Meer und die Wellen, die auf das Aussenriff tosen. Danach das in verschiedenen tönen schillernde türkisfarbene Wasser mit dem Übergang erneut in dunkleres blau, bis hin zum glasklaren Wasser am Ufer, wo die Korallen von weit oben zu sehen sind. Der untere Rahmen dieses wunderschönen Bildes schmückt das Grün der Palmen. Ich bin hin und weg...

Ganz am Südzipfel besuchen wir die Kulturstätte Anini Marae.

Aber jetzt haben wir für heute genügend alte Steinhaufen gesehen. Auf geht es zu einem Verpflegungs-Zwischenstopp. Und was kann das bei uns anderes sein, als ein Eis?

In unserem Eisbecher war natürlich Vanille-Eis mit dabei, denn hier auf der Insel wächst Vanille und genau so eine Plantage möchten wir als nächstes besuchen. Ein Schild am Strassenrand lässt uns abrupt stoppen und in einen schmalen Weg einbiegen. Sind wir hier richtig? Es laufen etwas «komische» Gestalten herum. Doch einer winkt uns heran, wir sollen mitkommen. Na dann. Mal schauen, wo er uns hinbringt. Und nur wenige Schritte später stehen wir mitten in einer kleinen Vanilleplantage. Unser Führer ist der Besitzer der Plantage und er spricht, wenn überhaupt, nur Französisch, schon gar kein Englisch. Ich verstehe einiges, denn er spricht sehr bildlich, da sein französischer Wortschatz auch nicht sehr umfangreich ist. Umso interessanter ist es für uns, treffen wir hier doch auf einen einfachen, bescheidenen polynesischen Vanille-Bauer und sehen unverblümt seinen Schatz. Es ist kein aufgepeppter Ort für Touristen.

Huahine führt ein Schattendasein im Vergleich zu den anderen Gesellschaftsinseln, was die Insel ursprünglich erhält und sie noch nicht so zugebaut ist wie die anderen Inseln mit den berühmten Namen. Mir gefällt diese Insel sehr gut.

Zum Abschluss des Tages versuchen wir noch in die Höhe zu kommen, um einen schönen Blick auf die türkisfarbene Lagune zu erhalten. Doch leider bleibt dies bei einem Versuch und wir kehren am Ende der Strasse wieder um.

Einen letzten Abstecher bildet die Destillerie bei Fare, die wir aber ohne einen Schnaps wieder verlassen.

Ein wunderschöner, sehr eindrücklicher Tag, gemeinsam mit Anette und Michael geht zu Ende.

Ungewöhnlich - gewöhnlich

Wir fahren mit der meerla zwischen Huahine Nui und dem Aussenriff Richtung Süden, bis nach Teapaa auf Huahine Iti. Dort soll angeblich der schönste Strand der Insel sein. Wir lassen uns überraschen. Auch hier machen wir an einer Mooring fest und freuen uns, dass eine von vier Stück frei ist. Hier sehen wir die Vorteile, dass wir bereits der Hauptsaison hinterherfahren.

Mit dem Dinghi geht es an Land und wir sehen uns den Strand Hana Iti an. Aber halt, warum gibt es hier einen Seerosenteich an einem Strand, mitten in der wilden Natur?

Wir treffen am Strand auf Siki, ein Polynesier, der hier jeden Tag mit seinem Boot herkommt und mit den Touristen Schmuck nach traditioneller Polynesischer Art herstellt. Er rät uns einen Spaziergang den Wald hoch zu machen um da die Aussicht auf die Bucht zu erleben. Obwohl wir keine Wanderung vorhatten, gehen wir mit den Flip-Flops dem beschriebenen Weg entlang.

Doch scheinen wir irgendwo falsch abgebogen zu sein, denn als wir ganz oben ankommen, sehen wir nur in das Blätterdach der Bäume, nicht aber auf die Bucht hinab. So geht es wieder den Weg zurück und heim zur meerla.

Später erfahren wir, dass diese Anlage mal dem Sänger Julio Iglesias gehörte, bevor später ein Boutique Hotel in lokaler Bauweise erbaut wurde. Dieses fünf Sterne Hotel wurde 1998 von einem Zyklon innert kürzester Zeit komplett zerstört. Heute sieht man nichts mehr davon, ausser dem Seerosenteich...

Die süd-ost Ecke des Motu Vaiorea lädt uns ein zum Schnorcheln, denn immer wieder sehen wir hier Touristenboote ihre Kundschaft ins Wasser kippen – dann muss es hier ja schön sein. Als kein anderes Schiff da ist, springen wir ins Wasser und werden sofort von unzähligen, neugierigen Fischen umringt. Na sowas. Das ist nicht das natürliche Verhalten, die werden offenbar hier angefüttert. Die Fische schwimmen uns noch kurz hinterher, doch dann geben sie es auf, da wir sie nicht füttern. Es ist ein netter Schnorchel Platz aber ziemlich unspektakulär.

Zurück auf dem Schiff geht das Brändi Dog Fieber wieder weiter, denn Limelight ist auch hier neben uns angekommen, was uns natürlich sehr freut.

Das hört sich ja jetzt alles nach ganz viel Spass an – was es auch meistens ist. Aber natürlich haben wir in dieser Zeit auch viel gearbeitet, meerla gepflegt mit Unterwasser schrubben, Wassermacher Warten, WC-Pumpe ersetzen – Allans liebster Job, zusätzlichem Elektrokabel einziehen, Wasserpumpen-Problem angehen und vieles mehr...

Zum Abschluss von Huahine gibt es noch ein gemeinsames Käsefondue mit Anette und Michael – natürlich darf die anschliessende Brändi Dog Runde nicht fehlen und das Kartenglück ist uns weiter hold...