Neue Energie auf Tahiti - Gesellschaftsinseln

Neue Energie auf Tahiti - Gesellschaftsinseln

2023, Blauwasserleben, Liegeplätze, Energie, Landausflüge, Französisch-Polynesien
Neue Energie für meerla, auch neue Energie für die Crew? Wir besuchen die Hauptstadt von Französisch-Polyn ...

Tschüss Tuamotus

Viel zu schnell geht unsere Zeit in den Tuamotus zu Ende. Knapp zwei Monate und nur gerade mal zwei Atolle von vielen lernen wir kennen. Doch wie heisst es so schön, man soll aufhören, wenn es am schönsten ist. Und das machen wir jetzt mit den Tuamotus. Wir verlassen diese wunderbare, faszinierende Welt und gehen bei Slack-Time durch den Nordpass von Fakarava. Dieser Pass ist sehr breit und einfach zu befahren.

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So setzen wir die Segel in Richtung Gesellschaftsinseln. Als erstes soll es Tahiti sein, da wartet viel Energie auf uns.

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Wir fahren nur mit der Genua, um nicht zu schnell zu sein, damit es zeitlich mit der Ankunft bei Tag abgestimmt ist. Die Nacht verläuft zwar etwas rollig aber sehr gut. Als der Wind etwas dreht, steigen wir auf unsere Passatbesegelung um. Dies bringt mehr Ruhe ins Schiff, da nun die Wellen von hinten anrollen. Am nächsten Abend gibt es mehr Wind und wir nehmen bald die Fock weg, damit wir nicht zu schnell durch die zweite Nacht rauschen. Am nächsten Morgen erreichen wir wie geplant Tahiti, doch der Wind, der stetig zunimmt ist nicht nach Plan.

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Je mehr wir uns der Einfahrt nähern, umso stärker wird der Wind. Allan funkt derweil den Port Control an, um Erlaubnis für die Einfahrt und die Querung der Landebahn des Flughafens zu erhalten. Wir bekommen die Freigabe dafür mit der Aufforderung schnell zu machen. Kein Problem, das macht der Wind von alleine, denn es weht mit bis 35kn! Nicht das, was wir wollen, um einen Ankerplatz zu finden. Daher ankern wir am Rand des Ankerfeldes und stehen etwas nahe am Fahrwasser.

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Wir können ja bei weniger Wind umankern…

Schön ist erst mal, dass wir hier sind. Obwohl, schön? Gerade der schönste Ankerplatz ist es nicht und Papeete schaut von aussen auch nicht sehr romantisch aus. Aber das türkis Wasser auf dem Aussenriff gefällt uns.

Ahoi Tahiti

In Tahiti haben wir vor allem einige Arbeiten an der meerla zu machen. Da aber Wochenende ist und die Shops geschlossen haben, machen wir uns auf um abzutauchen.

Mit dem Dinghi geht es nicht weit vom Ankerplatz aus zum Catalina PBY-5A Wrack, ein Wasserflugzeug, das bei einer missglückten Landung beschädigt und schlussendlich ausgeschlachtet und 1962 versenkt wurde.

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Nicht weit daneben liegt noch das Holzgerippe des Goélette Orohena Schoners aus dem Jahr 1944 (1977 versenkt). Dies war ein Transportsegler, der auch eine 875 PS starke Dampfmaschine hatte. Es ist ein interessanter Tauchgang mit den beiden Wracks und die schlafende Schildkröte auf den Wrackteilen des Schoners rundet den Tauchgang ab.

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Energieschub

Der Ankerplatz liegt etwas weit weg von den beiden Marinas und so ist es eine weite Dinghifahrt, bis wir an Land kommen. Wir fahren bis zur Marina Taina, machen am Dinghidock fest und erkunden die Umgebung. Es ist sicherlich nicht das Tahiti, was sich viele unter der Südseeinsel vorstellen, was uns hier begrüsst. Dieser Teil der Insel mit der Hauptstadt Papeete ist laut und stinkig. Schöne Ecken sind hier rar. So erledigen wir unsere Einkäufe und versuchen einen Marina Platz zu erhalten. Doch dies scheint unmöglich zu sein.

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So geht es am nächsten Tag mit dem Dinghi erneut zur Marina, denn da wartet ganz viel Energie auf uns. Vor zwei Monaten haben wir neue Batterien bestellt um unsere vierjährigen Batterien zu ersetzen, die langsam am Sterben sind. Und da wir nicht riskieren wollen eines Tages ohne Strom und somit auch ohne Navigation und Autopiloten dazustehen, machen wir nun diesen Schritt.

Doch wie bringen wir diese schweren Klötze auf die meerla? Es sind sieben Stück à 33 Kg… 231Kg können wir nicht zusammen mit uns in unserem Dinghi transportieren. So fährt Allan zwei Mal mit jeweils drei Batterien diese lange Strecke und holt mich an Land mit der letzten Batterie ab. Mit so viel Gewicht kommen wir nicht mehr ins gleiten und das Ganze dauert einen halben Tag. Aber wir haben es geschafft. Und Allan ist geschafft von der Heberei.

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Jetzt heisst es die alten Batterien raus zu heben und durch die Neuen Gel-Batterien zu ersetzen.

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Also die alten Batterien abhängen, Sicherung losbinden, herausheben, die Neuen in die Box hineinhieven, anschliessen und wieder Sichern. Und dies auf der Steuerbord- und Backbord-Seite. Meine Hauptaufgabe nebst dem Assistieren ist das Verarzten von Allan. Denn alles ist scharfkantig und die Hände von Allan bluten.

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Um die alten Batterien fachgerecht an Land zu entsorgen geht das Spiel mit dem Dinghifahren wieder von vorne los, einfach umgekehrt. Ich hüte an Land die alten Batterien, bis Allan alle gebracht hat. Ein sehr netter Security Mitarbeiter in der Marina hilft uns die Batterien vom Steg bis zur Entsorgungsstelle zu bringen – wie nett. Am Ende hat Allan alle Batterien 9-mal anheben und irgendwo wieder abstellen müssen und damit hat er über zwei Tonnen bewegt. Was für eine Leistung! Jetzt können der Muskelkater und die zerschundenen Hände wieder abklingen.

Energiebremse

Heute fahren wir mit dem Dinghi in die andere Richtung, zur Stadt Marina in Papeete. Da wollen wir uns die pulsierende Inselhauptstadt ansehen und suchen einige Ersatzteile für meerla.

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Wir finden nicht viel, weder schöne Ecken in der Stadt, noch die gesuchten Ersatzteile. Obwohl es hier seit langem wieder sehr gut ausgerüstete Seefahrtsbedarfs-Läden hat.

Bei der Rückkehr auf meerla finden wir diese etwa 100m an einem anderen Ort. Der Winddreher hat unseren Anker in diesem schlechten Ankergrund ausgegraben und offenbar hat es lange gedauert, bis er wieder Halt gefunden hat. Nicht gerade das, was uns veranlasst, meerla lange alleine zu lassen um Landausflüge zu unternehmen.

Unser Kühlschrank hat wieder seine ganze Energie verloren und kühlt nicht mehr. Wir hoffen Mike, der sich der Patient anschaut, kann das Problem beheben. Er findet zwar das Leck, doch leider kann er es nicht reparieren, ihm fehlen die nötigen Ersatzteile dazu. Das muss also warten, bis wir in Neuseeland sind. Da wir aber unseren Kühlschrank möglichst lange betreiben möchten, wickeln wir viel Klebeband um die undichte Stelle und hoffen das Beste, dass das Gas nicht zu schnell entweicht…

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Uns gefällt es hier nicht, wir werden mit Tahiti einfach nicht warm. Es ist kein lauschiger Ankerplatz, die Stadt ist laut und stinkig. Dafür können wir wieder mal gut einkaufen, was schön ist.

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Das schlechte Wetter trägt auch dazu bei, dass wir nicht in Hochstimmung verfallen. Umso mehr erfreuen wir uns an den Buckelwalen, die wir vor dem Riff vom Ankerplatz aus, sehen.

Da wir ja sehr auf unser Bauchgefühl hören und auf «bad vibes» sensibilisiert sind, erzwingen wir nichts und folgen dem, indem wir etwas ändern. Meerla hat einen Energieschub erhalten, aber uns liefert dieser Ort keine Energie. So lernen wir von Tahiti nicht mehr kennen, auch wenn es garantiert wunderschöne Ecken gibt, und nehmen das nächste Wetterfenster um auf die Nachbarinsel zu segeln…

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