Einklarieren in Hiva Oa - Marquesas

Einklarieren in Hiva Oa - Marquesas

2023, Liegeplätze, Menschen, Französisch-Polynesien
Wir begeben uns an Land und laufen ins nahe gelegene Atuona um auf der Polizeistation einzuklarieren.

Auf nach Atuona

Am Morgen unserer Ankunft auf Hiva Oa lassen wir das Dinghi ins Wasser und fahren damit Richtung Land. In der Ecke stehen schon ein paar Dinghis, da müssen wir also hin. Wir legen an und stellen erfreut fest das kein einziges Dinghi angeschlossen ist, also scheint das hier kein Problem zu sein. So lassen wir meerli auch unabgeschlossen am Pier liegen und gehen an Land.

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Ein kurzer Spaziergang in Richtung der Werft, wo wir neugierig reinschauen ob irgendwelche Boote hier sind, die wir kennen. Ein Blick zu meerla, welche in der Bucht auf uns wartet, machen wir uns zu Fuss auf den Weg nach Atuona zum Einklarieren. Der Weg ist lang, vor allem wenn man die Abkürzung noch nicht kennt. So laufen wir schön der Strasse nach in Richtung Ort. Die tropische Vegetation erinnert uns an Panama. Und das viele Grün ist eine willkommene Abwechslung nach fast 38 Tagen auf See.

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Die Hitze und das Laufen strengen uns an, wir sind es einfach nicht mehr gewöhnt. So kommt es, dass wir immer wieder eine kurze Pause einlegen, die uns Zeit gibt die Umgebung zu bewundern. Wir erreichen Atuona und finden auch schnell den Polizeiposten wo wir einklarieren können.

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Einklarieren

Eine Familie ist gerade beim einklarieren. So können wir im klimatisierten Raum warten bis wir an der Reihe sind. Die Atmosphäre ist total entspannt. Die Nächsten sind wir und der Beamte heisst uns herzlich in den Marquesas willkommen. Einige Papiere müssen ausgefüllt werden und am Schluss bekommen wir noch einen Stempel mit dem Einreisedatum in den Pass. Alles geht zügig voran, und das obwohl gleich noch nebenbei der neue Kollege eingeführt wird. So erfahren wir, dass der Beamte für 3 Monate aus Frankreich hierhergekommen ist. Sein neuer Kollege ist mit der ganzen Familie hier angereist und bleibt sicher für ein Jahr. Auf unsere Frage, wie lange wir denn in Französisch-Polyniesen bleiben können, erklärt uns der Beamte so lange wie wir wollen. Allerdings, meinte er, nicht länger als zwei Jahre, denn dann sei die Steuer für das Boot fällig und die sei sehr hoch. Glücklich, kein Stress zu haben und mit der Idee im Hinterkopf noch eine Saison länger in Französisch-Polynesien zu bleiben verlassen wir die Polizeistation. Denn wir müssen dringend zur Post um das Einklarierungsdokument nach Tahiti zu versenden.

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Gleich neben der Post hat es einen Geldautomaten. Wunderbar, denn wir brauchen Bargeld, wenn wir nicht alles mit der Karte bezahlen wollen, wenn das überhaupt möglich ist. Ein Versuch, ein Zweiter Versuch, doch wir haben kein Glück. Der Automat will uns einfach kein Geld geben. Also gehen wir ohne Geld in die Post und hoffen dort mit Karte bezahlen zu können. Die Familie, die vor uns beim Einklarieren war sitzt gerade am Schalter. Wir unterhalten uns kurz und die Dame am Schalter nimmt unser Papier auch gleich entgegen um es nach Tahiti zu schicken. Doch halt, können wir mit der Karte bezahlen? Nein, natürlich nicht. So ein Mist, wo bekommen wir jetzt noch Bargeld her bevor die Post schliesst? Die Familie, die gerade eine lokale SIM-Karte am Kaufen ist, erweist sich als Retter in der Not, sie geben uns das nötige Kleingeld. Als Nelly ihnen dafür Dollar geben will lehnen sie diese ab. Juhu, wir sind einklariert und haben dafür keinen Cent ausgegeben. Wir merken schnell, dass die Menschen in den Marquesas einfach unglaublich freundlich sind.

Aufenthaltsdauer und Praxis

Da uns schon viele verschiedene Gerüchte zur Länge des Aufenthalts zu Ohren gekommen sind, fragen wir beim Amt in Tahiti per E-Mail nach, um Gewissheit zu bekommen. Die Antwort des Beamten beim Einklarieren stimmt uns positiv. Und auch die Tatsache, dass wir viele Schweizer Schiffe kennen die sich über ein Jahr in Französisch-Polynesien aufgehalten haben. Also alles kein Problem, aber warten wir die Antwort ab.

Mit der Antwort vom Amt kommt auch die Ernüchterung. Schweizer müssen ein Visum beantragen, wenn sie länger als 90 Tage in Französisch-Polynesien bleiben wollen. Dieses Visum muss vorher im Herkunftsland beantragt werden. In unserem Fall wäre das in Panama möglich gewesen. So ein Mist! Da wir aber korrekt per Schiff eingereist sind, bekommen wir eine Ausnahmegenehmigung und können eine Verlängerung um weitere 6 Monate beantragen. Dafür müssen wir aber zum zuständigen Amt nach Nuku Hiva. Kein Problem, da wollen wir ja sowieso auch noch hin.

Diese neue Regelung ist seit dem Juni 2021 in Kraft. Die Beamten, welche die Segler einklarieren, scheinen davon keine Kenntnis zu haben. Echt schade! Übrigens: Bürger der Europäischen Union brauchen kein Visum um länger als 90 Tage in Französisch-Polynesien zu bleiben, müssen aber ebenfalls eine Verlängerung beantragen welche dann zwischen 30 Tagen und einem 1 Jahr sein kann. Wir sind froh, bekommen wir die Verlängerung für 6 Monate und können so unser Programm entspannt weiterführen. Aufgrund der vielen Schiffe die wir kennen, die keine Verlängerung beantragt haben, und keine Probleme bekommen haben, scheinen diese neuen Regeln sehr locker angewendet zu werden. Oder liegt es nur an der Unwissenheit der Beamten? Wir wissen es nicht. Wir freuen uns, länger als 90 Tage in Französisch-Polynesien verweilen zu dürfen.

Einkaufen

Nach dem Gang zur Post wollen wir uns um die Geld Beschaffung kümmern. Eine freundliche Polizei-Beamtin weist uns den Weg zur Banque Socredo. Wir treffen auf zwei höchst moderne Geldautomaten die sogar so freundlich sind, uns Geld zu geben. Mit genügend Bargeld in den Taschen schlendern wir durchs Dorf, bis die Geschäfte um 14:30 Uhr wieder öffnen. Das Magasin Gaubil, vis à vis der Post, macht einen guten Eindruck auf uns. Wir kaufen unsere ersten Pampelmusen und stocken unsere Vorräte und Früchte und Gemüse auf. Hier gibt es sogar gute Schweizer Schokolade, welche wir natürlich nicht liegen lassen können.

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Auf halber Strecke zurück zur meerla erbarmt sich ein Autofahrer und nimmt uns mit bis zum Hafen. Als er umdreht und wieder zurück fährt merken wir, dass er extra für uns zum Hafen gefahren ist. Sie sind eben super freundlich hier. Zurück auf dem Schiff machen wir uns bereit für die Weiterfahrt nach Tahuata wo Marianne und Uwe von der Pangaea auf uns warten.

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Auf nach Tahuata

Am nächsten Morgen nehmen wir nach zwei Tagen bereits wieder den Anker auf und fahren zur nahe gelegenen Insel Tahuata. Zuerst unter Motor können wir später segeln. Es bläst ein ordentlicher Wind zwischen den beiden Inseln und wir kommen flott voran. Am frühen Nachmittag erreichen wir die Bucht von Hanamoenoa wo wir auf 6 Meter Wassertiefe im türkisenen Wasser ankern.

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meerla Geburtstag

Der vierte Geburtstag von meerla steht an. Den wollen wir zusammen mit Uwe und Marianne feiern. Und es hat sich in Bonaire so eingebürgert, dass es dazu eine Schwarzwälder Kirschtorte gibt. Also machen wir uns am frühen Morgen ans Werk und backen den Boden damit dieser noch abkühlen kann. Kirschen haben wir noch von Panama dabei, Rahm konnten wir in Hiva Oa in grösseren Mengen einkaufen. Mit der Trommelreibe von Zyliss mache ich Schokoladenspäne für aussen, während Nelly beginnt die Torte zu schichten, damit sie pünktlich zum Eintreffen der Gäste fertig wird.

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Uwe und Marianne sind an Bord und wir machen uns daran die Torte zu verspeisen. Allen schmeckt es wunderbar, aber es bleibt dennoch ein grösseres Stück für die nächsten Tage zurück. Es ist eine gelungene Geburtstagsfeier die wir sehr geniessen und mit einem wunderschönen Sonnenuntergang in dieser schönen und ruhigen Bucht abschliessen können.

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