Aruba während der Hurrikan Saison
Wir können auch gesund, aber…
Die Tage rasen nur so dahin und wir verbringen viel Zeit damit an unseren verschiedensten Projekten zu arbeiten während wir auf DAS Paket warten. Die Hurrikan Saison in der Karibik neigt sich dem Ende zu und noch immer sind wir auf Aruba. Das Warten macht auch hungrig, Nelly ganz vernünftig, schneidet etwas Obst zum «Kaffee». Ein paar Vitamine müssen auch sein.
Auch wenn die ungesunden Kalorien irgendwie besser schmecken, naja, es fühlt sich auf jeden Fall so an. Da das Internet von Digicel auf Aruba nicht sehr günstig ist, verlegen wir das Büro ab und zu dann auch mal zu Häagen-Dazs wo es ausgezeichnetes schnelles gratis WLAN gibt.
Am Nachmittag, wenn gerade Mal kein Kreuzfahrtschiff in Oranjestad liegt, ist es dort schön ruhig und wir haben das WLAN meist für uns alleine. Die Damen hinter dem Tresen kennen uns und unseren Frappuccino Geschmack sehr schnell gut und die Bestellung funktioniert fast ohne Worte. Zwei, wie immer, genau, gerne, Danke. So sitzen wir draussen und während Nelly arbeitet, schaue ich dem Regen zu und geniesse die Süsse Verführung und plane unsere nächsten Ausflüge. Wir sind ja schliesslich auch zum Vergnügen hier!
Glück muss man haben…
Mit unseren Deutschen Nachbarn von der Lady Charlyette fahren wir zum Einkaufen. Das heisst wir laden unsere Fahrräder in unser Dinghi und fahren damit zu ihnen rüber. Die Räder werden auf ihre Amel gepackt und das Dinghi angehängt, Anker auf uns los geht’s. Zuerst unter Motor wechselt Stefan schnell auf die Segel und wir segeln die paar Meilen vom Ankerplatz vor der Marina Varadero zum Surfside Beach wo der Anker wieder fällt und wieder alles in die Dinghis verladen und an Land gebracht wird. Wie herrlich mal trocken an Land zu kommen. Wir geniessen unser Glück und den Luxus. Mit den Fahrrädern geht es zum Einkaufen. Vorher verabreden wir uns am Nachmittag für die Rückfahrt auf ihrem Schiff. So kann jeder seinen Besorgungen nachgehen. Nicht das wir uns in den verschiedenen Geschäften nicht wieder über den Weg gelaufen wären…
Uns erreicht ein Hilferuf von unseren Freunden von der Beata Maria, die in Kolumbien sind. Das gewünschte Antifouling für ihr Schiff ist dort einfach nicht zu bekommen. Doch in Aruba ist es bei Budget Marine an Lager, ob wir nicht nach Kolumbien kommen wollen? Nein, wir warten noch auf DAS Paket und können nicht weg bevor dieses angekommen ist. Also gehen wir hausieren und fragen jedes Boot im Ankerfeld ob es demnächst nach Kolumbien segelt. Wir haben Glück und werden fündig, ein französischer Katamaran erklärt sich bereit die Farbe mitzunehmen. Jetzt müssen wir diese nur noch besorgen. Wieder haben wir Glück und Christian, der Capitain von besagtem Katamaran hat gerade ein Auto und fährt mich extra zu Budget Marine um die Farbe zu kaufen. Ich wäre gelaufen, aber so geht das natürlich viel schneller und vor allem bequemer!
Und wieder haben wir Glück. Ricarda und Stefan von der Lady Charlyette kennen Brändi Dog und sind ein paar Spielen nicht abgeneigt. So verbringen wir den einen und anderen lustigen Abend mit spannenden Spielen und guten Gesprächen.
Die Glückssträhne hält an, Nelly lässt sich davon überzeugen dass es wieder einmal an der Zeit ist einen Butterzopf zu backen. Die Zutaten dafür sind auf Aruba ja problemlos erhältlich, und überhaupt, wir haben es uns doch verdient, oder etwa nicht? Und natürlich ist es dann Nelly die sich kaum zurückhalten kann, als der frische Butterzopf aus dem Ofen kommt. Hey, es ist Sonntag, und wir geniessen ihn in vollen Zügen!
DAS Paket
Und dann ist es da, DAS Paket. Wir waren gefühlt 1000-mal im Marina Büro um zu fragen ob es schon angekommen ist, denn gemäss Tracking sollte es schon lange auf der Insel sein. Doch es musste wohl zuerst noch genauer von den Behörden angeschaut werden. Doch endlich können wir es abholen.
Ersatzteile für meerla, klar, die braucht es fast immer, auch bei einem fast neuen Schiff geht leider immer wieder etwas kaputt. Doch der Hauptteil von DEM Paket ist ein anderer. Wir haben von Starlink eine Antenne für schnelles Internet von den Sternen bestellt. Vorsichtig wird ausgepackt und die Anleitung studiert. Accesspoint, Kabel, Fuss und Antenne. Alles ganz einfach, halt amerikanisch. Die Anleitung ist kurz und simple und in kürzester Zeit sind wir mit dem Internet über das Weltall verbunden.
Einziger Wehrmutstopfen, die Anlage ist sehr wohl für Camper gedacht, braucht aber 230V, was bedeutet, dass wir vorerst den Inverter laufenlassen müssen um Internet zu haben. Noch nicht perfekt, doch das können wir ja noch verbessern. Wir sind so froh nicht mehr von teuren SIM-Karten abhängig zu sein.
Wenn das nicht ein Grund zum Feiern ist. Wir fahren an Land und laufen in die City. Auf dem Weg flattern ganz viele Schmetterlinge um uns herum. Ist es ein Zeichen? Wir wissen es nicht, erfreuen uns einfach an den schönen Tieren.
Wir laufen herum und schauen uns alle Restaurants im Renaissance Marketplace an und bleiben am Schluss beim «The Dutch Pancakehouse» hängen. Da steht Schnitzel auf der Karte, darauf haben wir beide gerade grosse Lust. Und gross sind die Schnitzel, fast grösser als der Teller und darunter ein Berg von Beilagen, ein Essen für eine halbe Fussballmannschaft. Nun, ich habe ja schon Hunger, und ich kann ja viel Essen, aber ich schaffe meine Portion nur so ganz knapp. So richtig wohl ist mir danach nicht mehr, aber wir dürfen ja noch bis zum Dinghi zurücklaufen, ein kleiner Verdauungs-Spaziergang ist also noch dabei. Und es hilft, ein wenig, falls wir da je wieder hingehen, bestellen wir uns nur noch eine Portion für beide.
Ausflüge auf Aruba
Wir mieten uns ein Auto bei Drive 4 Cheap, um uns die Insel ein wenig mehr anschauen zu können. Entspanntes Einkaufen Inklusive. Wir fahren der Westküste entlang mit ihren schönen Stränden und riesigen Hotelanlagen an die Nord-West-Spitze von Aruba, wo das California Lighthouse steht.
Der 1915 erbaute Leuchtturm ist ein Wahrzeichen von Aruba und bietet einen schönen Rundumblick über die Insel und das Meer. Nur für schwindelfreie Personen zu empfehlen, weil sehr schmal und doch ziemlich hoch. Es ist eine typische Touristenattraktion die uns zu überfüllt ist, so ziehen wir schnell weiter.
Auf der Küstenstrasse geht es wieder in Richtung Oranjestad, doch nicht ohne vorher einen Halt am Arashi Beach zu machen. Der Strand ist weiss, fein und ein karibischer Traum. Wer Palmen sucht ist hier allerdings fehl am Platz. Dafür ist Aruba einfach zu heiss und zu trocken. Doch es ist der perfekte Strand um zu verweilen, Baden und einen entspannten Tag zu verbringen.
Doch auch hier gilt, es ist eine Touristenattraktion und sehr voll. Ich denke, wenn man genug früh am Morgen hier ist, kann man sich eines der mit Palmwedeln gedeckten Strandhäuschen mieten und hier einen sehr entspannten Tag auf dem Liegestuhl verbringen. Da wir nicht früh dran sind und das Auto nützen wollen, fahren wir nach einem Spaziergang über den Strand weiter Richtung Stadt. Als letzte Handlung für den heutigen Tag steht noch einkaufen auf dem Programm, einfacher geht es nie mehr.
Am nächsten Tag machen wir uns auf den Weg zum Hooiberg. Der 165 Meter hohe Berg auf dem Ostteil der Insel ist nach dem Jamanota der zweithöchste Berg von Aruba. Die typische Form eines Vulkankegels entstand durch die Anhebung der Karibischen Platte vor mehreren Millionen Jahren. Zum Gipfel führt eine Treppe mit 562 Stufen, ganz schön viele für unsere untrainierten Beine. Die erste Treppe die auf den Berg führte soll sogar mehr als 800 Stufen gehabt haben. Wir sind froh, wenn wir die 562 Stufen schaffen.
Zügig laufen wir los, und treffen schon bald auf ein indisch aussehendes Fernseh-Team. Die Kamera, die der Kameramann auf den Berg schleppt, ist auf jeden Fall imposant. Wir ziehen vorbei, schliesslich kommen wir doch aus den Alpen, oder?
Das hohe Anfangstempo rächt sich, und wir werden langsamer. Die Pumpe läuft auf Hochtouren, die Beine beginnen zu brennen. Wir werden von einem jüngeren «amerikanischen?» Paar überholt. Mist, das geht doch gar nicht.
Schnell eine kurze Pause machen, durchschnaufen, und einen Blick ins Hinterland werfen. Aruba von oben, interessant! Weiter geht’s, die Treppe wird immer steiler und steiler, die Beine schaffen es gerade noch auf die nächste Stufe. Das Ziel vor Augen, sehen wir einen Ziegenbock auf dem Gipfel.
Verschwitzt, müde, aber glücklich, erreichen wir den Gipfel. Eine Ziegen Familie läuft vor uns her und schwarze Schmetterlinge mit weissen Punkten umkreisen uns. Es gilt noch ein Gebäude und unzählige Antennen zu umkreisen um endlich die tolle Aussicht geniessen zu können.
Auf dem Weg nach unten zählen wir die Stufen, und kommen der echten Anzahl ziemlich nahe. Unsere Knie zittern nur noch, die brauchen jetzt erstmal eine Pause.
Die unendliche Geschichte…
Unser Wassermacher, eine «fast» unendliche Geschichte. Eigentlich sind wir ja super zufrieden mit ihm, verrichtet er meist zuverlässig seinen Dienst. Doch zwischendurch hat er so seine Macken. Und streng genommen haben diese alle mit einem Element zu tun, den beiden Pumpen! Entweder sind diese defekt, oder aber lösen andere Defekte aus. Wie im aktuellen Fall. Durch die Blockade einer Pumpe wurde der Strom so hoch, dass einige Kabel in der Steuerbox für die Pumpen verbrannt sind.
Beim Einkauf nach dem letzten Ausflug konnten wir die nötigen neuen Liezen und Stecker bereits besorgen. Natürlich eine Nummer dicker im Querschnitt. So verbringe ich einen Nachmittag damit die Pumpensteuerung des Wassermachers neu zu verdrahten. Wir leben eben auf einem Schiff, es geht immer etwas kaputt und somit gibt es immer etwas zu reparieren. Was würden wir sonst den ganzen Tag machen?
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