Wir lernen Aruba kennen

Wir lernen Aruba kennen

2022, Liegeplätze, Landausflüge, Aruba
Wir erkunden Oranjestad auf Aruba. Von Tram- über Fahrradfahren zu Eulen und anderen tierischen Erkundungen.

Ankerfeld

Die Turbinen dröhnen in meinen Ohren, der nächste Flieger landet. Einer der Ankerplätze von Aruba ist bei Surfside Beach. Oh, das tönt ja vielversprechend - ist es aber nicht. Dieser Ankerplatz befindet sich direkt unter der Landebahn des Flugplatzes Aruba. Wir können die Flugzeuge vom Schiff aus am Bauch kitzeln. Wir wussten im Vorfeld, dass wir da liegen werden und haben für uns gedacht, wegen diesen drei bis vier Flugbewegungen pro Tag, für so eine kleine Insel, müssen wir uns keine Gedanken machen. Weit gefehlt! Wir werden eines Besseren belehrt, 40 Landungen pro Tag zählen wir.

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Daher spielen wir unseren geringen Tiefgang aus und ankern möglichst nahe an der Surfside Marina, so dass wir nicht bei jeder Landung zittern müssen, dass unser Mast die Flieger vom Himmel holt.
Der Ankerplatz ist Richtung Westen und Südwesten ungeschützt und dieser Bereich ist auch die Ein- resp. Ausfahrt von den Kreuzfahrtschiffen und den RORO-Frachtern.

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Dafür erfreuen wir uns hier wieder abends die Sonne im Meer versinken zu sehen.

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Die Hurrikan-Zeit in der Karibik ist noch nicht vorbei und auch hier ziehen tropische Wellen sehr tief im Süden durch. Die Windprognosen verheissen nichts Gutes, da eines dieser Tiefs so dreht, dass auch der Wind von Ost über Nord nach West und nach Süd dreht. Das Wetter kehrt sich also um und heisst für uns, dass wir von den Wellen durchgeschüttelt werden, was wir natürlich nicht wollen. Somit nehmen wir den Anker auf und verlegen uns hinter das vorgelagerte Riff zum Ankerplatz vor der Marina Varadero. Hier liegen wir sehr gut geschützt vor der Welle. Zudem ist es auch ruhiger hier, was die laute Musik betrifft, die von Land von all den Restaurants herüberschallt. Wir haben nun abends keine Kakofonie mehr. Doch dem Lärm der Turbinen vom Flugplatz können wir nicht entrinnen.

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Wir geniessen hier das klare Wasser und erfreuen uns, dass wir wieder vom Boot aus Baden können.
Zwar ist der Weg bis zum Dinghi Dock bei der Surfside Marina nun viel weiter, aber mit unserer Ausrüstung kein Problem. Auch wenn wir auf einem Weg immer sehr salzig werden.

Stadtboden

Heute wollen wir die Stadt, Oranjestad, erkunden und machen am Steg der Surfside Marina fest. Immer schön aufpassen, dass das Dinghi ihre Unterstegbeleuchtung nicht zerstört.
Wir folgen den schön gemachten Wegen dem Wasser entlang, bis wir die ersten Häuser der Altstadt erreichen. Diese präsentieren sich in niederländischer Kolonialarchitektur und sind Bonbonfarben.

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Reich verzierte Fassaden versprühen einen holländisch-karibischen Flair, der aber schwer am Bröckeln ist. Alles scheint auf den Tourismus ausgerichtet zu sein und so finden wir einen Souvenirladen am anderen sowie amerikanische Malls mit Luxusmarken. Doch schauen wir genauer hin, so finden wir viele verlassene Orte. Auch hier beobachten wir das, was wir seit wir unsere Reise gestartet haben, überall feststellen können. In vielen Erdgeschossen, wo ganz offensichtlich mal Shops, Boutiquen oder Einkaufsläden zu finden waren, ist einfach nichts mehr. Verriegelt, verrammelt, geschlossen, gähnende Leere und oft zugemüllt oder vom Zerfall angeknabbert.

Tramschiene

Wir fahren mit dem einzigen Tram der Karibik und erfreuen uns an dieser gemütlichen Fahrt. Das Tram fährt entlang der Shoppingmeile, welche, wie oben beschrieben, garantiert schon bessere Zeiten erlebt hat.

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Die Trams sind aber piekfein herausgeputzt und poliert, sie glänzen um die Wette. Es ist lustig damit zu fahren. Und in der Kurve quietschen sie wie die Trams in der Schweiz. Diese Arutrams fahren mit Brennstoffzellenantrieb. Die benötigte Energie stammt aus Solar- und Windkraft von der Insel. Ob wohl dieser Solarbaum den wir entdeckt haben dafür aufgestellt wurde?
Die Strassenbahn wurde erst 2013 in Betrieb genommen aber die 4 Wagons wurden nach historischem Aussehen gebaut und dienen als Touristenattraktion.

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Pferdestall

Wir treffen an einigen Orten auf blaue Pferdestatuen. Ich flüstere mal einem ins Ohr, dass es mir verraten soll, was es hier auf Aruba macht?

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Leider gibt es mir keine Antwort. Vielleicht ist es noch erschöpft vom an Land schwimmen? Denn die Pferde hatten für Aruba eine grosse Bedeutung. Dank der natürlichen Bucht Paardenbaai und dem Hafen war die Insel früher ein idealer Ort für Pferdehandel. Die Pferde wurden zum entladen einfach von den Schiffen ins Wasser gelassen, da der Naturtrieb des Pferdes ist, an Land zu schwimmen. Während drei Jahrhunderte war Aruba der «Stall» der Karibischen Kolonialmächte, sowohl während der Eroberung der Spanier (um 1500), wie auch den folgenden beiden Jahrhunderten zur Zeit der niederländischen Regierung. Damals streiften grosse Herden mit tausend Tieren über die Insel.

Fahrradweg

Auf unseren Streifzügen durch die Stadt, suchen wir natürlich auch den besten Frappuccino. Bald ist er im Zentrum gefunden und wir können ihn geniessen. Frappuccino gut und recht, aber wir brauchen Lebensmittelnachschub.

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So packen wir seit langem wieder unsere beiden Klappfahrräder aus. Können wir damit noch fahren? Dauert es mehr als fünf Minuten, bis mir der Hinter schmerzt?
Zur grossen Freude haben wir festgestellt, dass Aruba über viele Fahrradwege verfügt und die Insel relativ flach ist. Und das entscheidende, der Einkaufsladen ist definitiv ausserhalb unserer Gehdistanz um zum Einkaufen zu gehen. Doch unsere Fahrräder eigenen sich dafür perfekt. So suchen wir uns den Weg an die Westküste, wo zwei sehr gute Einkaufsläden zu finden sind (Super Food Plaza und Ling & Sons Food Market).
Ihr könnt euch vorstellen, nach halber Strecke zum ersten Supermarkt schreit mein Hinterteil schon «umkehren! umkehren!». Nix da, wir gelangen zu einem Strand, wo wir etwas Wundervolles entdecken. Nein, nicht die gestrandeten Zweibeinigen Wale. Eine Eule schaut uns an! Mit quietschenden Bremsen bringen wir die Fahrräder zum Stehen und erfreuen uns sehr am Anblick des Nationalvogels von Aruba. Es ist ein Aruba-Grabkauz oder Shoco genannt, der eine endemische Unterart der Kanincheneule ist. Leider ist er auch vom Aussterben bedroht und wird auf Aruba geschützt.

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So eine tolle Begegnung, da vergesse ich doch glatt mein Hintern!
Wir gehen einkaufen, was in unsere Rucksäcke passt und radeln wieder zurück.

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Beim Dinghi angekommen heisst es Fahrräder zusammenklappen und alles einladen. Zurück nach Hause.

Arbeitsplatz

Natürlich sind wir nicht nur unterwegs, wir arbeiten sehr viel, dazwischen gibt es Abwechslung mit Spaziergängen auf dem gepflegten Wegnetz, an dem entlang Trainingsgeräte stehen, die wir immer mal wieder nutzen.

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Allan bestückt unsere Segellast mit Kantenschutz, so dass an den scharfen Aluminiumkanten keine Segel oder Füsse kaputt gehen. Und dann unser ewiges Thema Wassermacherpumpe. Diese sind offenbar nicht für diesen Wassermacher oder unsere Installation geeignet oder die Produktion ist katastrophal. Allan muss gefühlt alle halbe Jahre eine Pumpe ersetzen, was natürlich auch heisst, dass wir immer wieder neue bestellen müssen und irgendwie versuchen zu uns zu senden.
Und auf ein Paket, das zu uns unterwegs ist, sind wir besonders gespannt, doch dazu mehr im nächsten Bericht...

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