Samstag – maintenance day
meerla Tag
Heute ist meerla Tag. Da widmen wir unsere Zeit der meerla oder auch dem meerli, denn ein Boot braucht viel Unterhalts- und Pflegearbeiten. Dazu gehört auch das Putzen, das über die normale tägliche Reinigung hinaus geht.
Aber naja, putzen ist nicht meine Lieblingsbeschäftigung, deshalb drehe ich mich lieber im Bett noch einmal um. Aber Allan steht auf und kitzelt mich an den Füssen, bis ich aus dem Bett klettere...
Heute ist ein besonderer Frühstückstag, die richtige Ausnahme – Pancakes!!!
Wir zaubern den Teig mit Eiern, Mehl, Milch, Backpulver, etwas Salz und Zucker zusammen und ab in die Pfanne damit. Mmhh es riecht schon lecker. Das dauert, bis alle Pancakes in unserer kleinen Bratpfanne gebrutzelt sind, dafür ist die Vorfreude länger!
Im Cockpit stellen wir alles bereit, was auf die Pancakes kommen kann: Heidelbeeren, Schlagrahm (Schlagsahne), Nutella, Honig, Butter... Es schmeckt herrlich!
Und dazu gibts «Noodeling-TV». Punkt 8:30 Uhr kommen, ein Boot hinter uns, einige Dinghis angefahren um am «Noodeling» teilzunehmen. Während wir essen gucken wir den ca. 10 Teilnehmern zu, wie sie ihr Wasserfitness absolvieren. Wir gehen später lieber schwimmen...
Wenn Müll entsorgen Spass macht
Auch die Webseite will unterhalten werden. So setzen wir uns nach dem Frühstück an unsere Laptops und schreiben Berichte, suchen Fotos und bearbeiten diese oder basteln ein neues Video zusammen. Was gerade ansteht. Und das bracht viel Zeit, so ist es plötzlich schon nach 11 Uhr. Zeit das meerli (Dinghi) ins Wasser zu lassen, denn der Müll muss heute entsorgt werden.
Heute mache ich das mal ausnahmsweise. Denn sonst ist das Allans Job. Wir wollen ja auch auf dem Schiff so ein paar Klischees einhalten ;-) !
Und unser Dinghi fährt eben nur so richtig schnell, mit einer Person an Board. Und ab und zu muss das sein – schnell fahren – das macht richtig Spass! So gebe ich gas, fliege fast aus dem meerli und klammere mich fest, doch ach, da ist ja schon die Hafeneinfahrt und ich muss verlangsamen. Die Mülltonnen sind da, wo auch die Leguane ihre Konferenz abhalten.
Ich fahre wieder zurück, langsam aus der Marina heraus, da kommt neben mir eine Schildkröte hoch um Luft zu holen. Doch sie taucht sofort wieder ab. Und ich darf wieder für 300 Meter Vollgas geben, dann bin ich zurück auf der meerla und der Spass ist leider vorbei.
Denn jetzt kommt harte Arbeit. Wobei hmmm, so ein Kuchen fürs Wochenende wäre doch auch noch was. Das hat zwei Vorteile, ich kann das Putzen weiterhin hinausschieben und wir können süsse Pausen machen.
Für einen Orangen-Kokos-Kuchen haben wir alle Zutaten, so machen wir zusammen den Teig bereit, der jetzt in den Ofen kommt.
So blöd, nun fehlt mir irgendwie etwas, dass ich das Putzen und den Unterhalt weiter auf die lange Bank schieben kann.
«Putzerfische» im und unter dem Schiff
Hier in den Tropen ist mit dem Schmutz und der Feuchtigkeit im Schiff vorsichtig umzugehen, damit es nicht zu schimmeln anfängt. So ist es nötig, dass alles, auch die Wände und Decken regelmässig gereinigt werden. Da wir an einem Tag nicht durchs ganze Schiff kommen, mit dem wirklich gründlichen Reinigen, gehen wir etappenweise vor. Heute ist unser Schlafzimmer dran. Das heisst, das Bett auseinandernehmen, darunter und den Lattenrost reinigen, alles trocknen lassen, die Wände und Decke leicht feucht abwischen, Das Büchergestell ausräumen und alles putzen etc. Und immer schön schauen, dass nicht der kleinste Winkel vergessen geht, also auch die Türscharniere reinigen, alle Haltegriffe und in den Schränken.
Dabei müssen wir uns immer wieder abtrocknen, denn sonst verteilen wir die Schweisstropfen im ganzen Schiff, dabei wollen wir ja das Schiff sauber machen, nicht schmutziger.
Zum maintenance day gehört aber nicht nur putzen, sondern eben auch Unterhaltsarbeiten an der meerla. Diese können unterschiedlicher Natur sein. So steht heute bei Allan die unbeliebteste Arbeit an: den shit-Weg frei räumen. Mit Maske, Schnorchel, Handschuhen und Flaschenbürste bewaffnet geht Allan ins Wasser um dem WC-Auslauf den Kampf anzusagen, da dieser etwas verstopft ist.
Zum Glück kann er das Scheiss-Problem so lösen und wir spülen anschliessend noch den Schwarzwassertank mehrfach durch. Nun flutscht alles wieder.
Ela hat uns schon im Vorfeld geraten eine Abdeckung für die Sprayhood zu haben, deshalb hatten wir auch Stoff dafür gekauft, um diese selber zu nähen. Doch ich bin einfach nie dazu gekommen. So haben wir immer unsere Badetücher zum Schutz vor der Sonne hingehängt, was nicht hübsch aussieht und total unpraktisch ist.
In den letzten Wochen hatte ich damit begonnen diese Abdeckung zu nähen und möchte sie nun endlich fertig stellen, es fehlen nur noch die Befestigungsschlaufen, die ich von Hand annähen muss, da die Nähmaschine nicht durch 6 Lagen dieses dicken Stoffes durchkommt. Also erledige ich dies endlich. Doch auch das braucht wieder unendlich viel Zeit und ich brauche eine Pause, denn es ist für die Finger ordentlich anstrengend.
Wir machen eine Pause, gehen Baden und geniessen ein Stück vom saftig-leckeren Kuchen.
Und schon geht das Putzen weiter, jetzt wird noch unsere zusätzliche Kühlbox gereinigt. Zuerst sauge ich mit der Vakuumpumpe das Wasser heraus, anschliessend trockne ich noch den Innenraum.
Und schon steht die Sonne nur noch knapp über dem Horizont.
Wir sind k.o. mögen nicht mehr so richtig kochen und machen eine Rösti mit Spiegelei.
Nach dem Aufräumen der Küche nähe ich noch die allerletzten Schlaufen an die Sprayhood-Abdeckung, so dass sie wirklich fertig ist und wir sie montieren können.
Es ist schon nach halb neuen und die Mücken sind heute unfreundlich im Cockpit, deshalb verziehen wir uns ins Schiffsinnere und spielen drei Runden Qwirkle.
Zeit für ins Bett und noch 2-3 Seiten lesen, doch ich schaffe das nicht mehr und schlafe ein.
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