Etwas wichtiges fehlt uns noch...

Etwas wichtiges fehlt uns noch...

2018, Ausbildung, Schweiz
Wie wir uns für die Funkprüfung des SRC vorbereiten - vom Selbststudium über den Kurs zur Prüfung und dem ...

...die Funklizenz, SRC

In den letzten Jahrzehnten hat sich bei der Schifffahrtstechnik so einiges verändert. Viele moderne Geräte ersetzen herkömmliche Arbeiten von Hand und liefern der Seefahrt weltweit genaue Informationen rund um die Schifffahrt. Die Funkanlage auf den Schiffen ist dabei aber noch geblieben. Nach wie vor ist dies eine wichtige Einrichtung, die die Berufsschifffahrt sowieso hat und die meisten Sportschiffe, welche auf Hochsee unterwegs sind, auch. In der Sportschifffahrt erfolgen darüber primär Absprachen mit anderen Schiffen bezüglich des Kurses und Ausweichmanöver, Hafenplatzanfragen in Marinas und kurze Kommunikation unter Sportschiffen.

Auch wir werden eine Funkanlage auf unserem Schiff mitführen, genau um die oben genannten Kommunikationen ausführen zu können. Um eine Funkanlage auf einer Segelyacht betreiben zu dürfen, muss vom Schiffseigener eine Funklizenz vorliegen, mind. SRC (Short Range Certificate). Eine solche besitzen wir beide noch nicht, also müssen wir da wohl oder übel noch die Seefunkprüfung ablegen.
Da Fremdsprachen nicht zu unseren Stärken gehören und die Prüfung in Englisch stattfindet, haben wir diesen Punkt unserer Vorbereitung immer etwas vor uns hergeschoben. Ende dieses Sommers konnten wir dies jedoch nicht mehr und mussten uns für einen Seefunkkurs und die Prüfung anmelden.

Wo und wie kommt man in der Schweiz zur Funklizenz?

Wir haben uns darüber informiert, wie dies in der Schweiz abläuft, wo welche Kurse zu besuchen sind und wie die Prüfung abläuft. Es werden mehrtägige (oder jeweils abends) Kurse angeboten und anschliessend erfolgt die Prüfung beim Bacom in Biel.

Dies hat uns vom Aufwand und Kosten recht abgeschreckt, kommt da doch noch einiges auf uns zu. Irgendwie muss dies doch einfacher machbar sein, die Theorie der Hochseeprüfung haben wir uns auch selber angeeignet.
So fanden wir in Konstanz bei SailingCircle einen Kurs des englischen Zertifikates bei RYA, der nur einen Tag Zeit beansprucht und gleich anschliessend abends die Prüfung stattfindet. Und dieses englische Zertifikat wird vom Bacom, welches die Funklizenz für die Anlage auf Schweizer Schiffen ausstellt, anerkannt.
Wir haben und für diese Variante entschieden, da alles viel kompakter und günstiger ist, was uns viel mehr entspricht.

Wieviel müssen wir wirklich lernen?

Für die Vorbereitung wählen wir die Version, wo man einen online Zugang erhält, bei dem einem die Theorie des Seefunks erklärt wird und man einige Übungen vornehmen kann.

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Wir bereiten uns ganz seriös mit diesem Vorbereitungskurs vor, auch wenn dieser komplett in Englisch ist. Wir sind beide nicht gut im Englisch und nehmen dies zum Anlass unser Englisch-Vokabular aufzubessern, vor allem mit den Segel- und Funkspezifischen Wörtern. So haben wir beide unsere eigenen Methoden um uns in wenigen Wochen 250 Wörter anzueignen. Daneben muss natürlich auch noch das Nato-Alphabet sattelfest sitzen, denn mit Alpha, Bravo, Charlie etc. wird im Funkverkehr buchstabiert.
Nebst dieser Englischen Vorbereitung lernen wir auch noch mit der Deutschsprachigen Lernsoftware von Boat-Driver Seefunk SRC und lesen das zugehörige Theorie-Buch.

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So verbringen wir viele Stunden am PC um den Lernstoff zu verinnerlichen und einige Funksprüche zum Üben abzusetzen.
Jeweils in der Mittagspause und abends, oder Allan auf der Heimfahrt von der Arbeit, widmen wir uns den Vokabeln und büffeln was das Zeug hält.

Das Damoklesschwert vom 17.

Der 17. November 2018, an dem der Kurs und die Prüfung stattfindet, kommt in grossen Schritten näher. Und dieser Tag wirkt auf uns irgendwie wie eine Blockade. Wir haben gar keine Energie mehr für etwas anderes und hoffen nur noch, dass der 17. bald kommt und wir ihn erfolgreich hinter uns bringen können.

SRC-seefunk-lernsoftware-fragen

Und dann steht er direkt vor der Tür. Die Tage zuvor haben wir uns abends noch gegenseitig abgefragt, fühlten uns aber gut vorbereitet. Was uns am Kurs und Prüfungstag wirklich erwartet, haben wir bis dahin nie exakt herausgefunden. Die grösste Unbekannte für uns ist, dass die Prüfung komplett auf Englisch stattfindet. Schaffen wir das ohne Übersetzer?

Nun ist der 17. – eben dieser eine Tag! – und es geht los nach Konstanz. Beide leicht angespannt, kommen wir im Kurszimmer an, da sind neben dem Kursleiter und anderen Teilnehmern Funkgeräte vorhanden, immer eines für zwei Teilnehmer.
Der Kursleiter vermittelt uns in Deutsch nochmals den ganzen Theorieteil des Funkens, mit vielen Hinweisen auf die Praxis. Überhaupt ist der Kurs sehr Praxisorientiert aufgebaut und so kommen wir auch immer wieder dazu das Funkgerät zu bedienen und einige Funksprüche abzusetzen.
Insgesamt ist es ein sehr guter, kurzweiliger Kurs, wo wir unser selbst erlerntes nochmals vertiefen können.

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Am Abend, am Ende des Kurses gibt es eine schriftliche Prüfung, die komplett in Englisch ist und maximal 30 Minuten dauert. Alles was da gefragt wird, wurde auch im Kurs vermittelt und so können wir beide locker diese Prüfung fehlerfrei ablegen.
Der praktische Prüfungsteil findet in kleinen Gruppen statt, wo noch Fragen gestellt werden wie z.B. zu den Funkkanälen oder dem Absetzen eines Funkspruches.
Es ist ein langer Tag aber wir freuen uns beide, dass wir die Prüfung bestanden haben und auch den Eindruck haben, dass wir wirklich etwas vertieft gelernt haben und hoffentlich nicht so schnell wieder vergessen werden.

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So, nun ist der 17. vorbei und wir haben wieder Zeit für die weiteren Vorbereitungen. Und das Schöne daran ist, es steht keine Prüfung mehr an!!! Jedenfalls keine solche, also wenn ich dann das erste Mal mit unserem Schiff in den Hafenplatz fahren muss, werde ich auch sehr angespannt sein...

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