Blauwasserleben im Tessin schnuppern

Blauwasserleben im Tessin schnuppern

2015, Vorbereitung, Segeln, Schweiz
Gefällt es uns zum ersten Mal nur wir zwei auf einer Yacht?

Wie wird es sein nur wir zwei auf einer Yacht?

Wir reisen für erholsame Ferien ins wunderschöne Tessin und freuen uns aufs Segeln auf dem Lago Maggiore mit der Sunwind 31 von den Eltern und Felix.

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In strömendem Regen kommen wir an, Rolf ist noch im Tessin und gibt uns kurze Instruktionen zum Schiff, bevor er am Abend abreist. Da wegen des wenigen Wassers im See der Platz im Hafen von Crodolo zum Einparken sehr eng geworden ist, fahre ich unter Anleitung von Rolf einmal aus dem Hafen und wieder in die Box zurück mit rückwärts einparken. Das wars.

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Ab nun sind wir auf uns alleine gestellt. Das erste Mal mit einer Segelyacht, nur wir beide und ich als offizieller Skipper - ich darf ja endlich das Schiff auch unter Motor führen!

Die Wetterlage ist die nächsten Tage ungünstig um Thermik aufzubauen, so unternehmen wir kleine Wanderungen, lesen viel, feiern unseren Hochzeitstag und spielen Rommé.

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Leider legen mich Rückenschmerzen etwas lahm, so dass wir erst Ende Woche das erste Mal alleine segeln gehen.

Der Tag beginnt mit schönem Wetter, einige Wolken an den Bergspitzen, was eine gute Nachmittagsthermik ankündigt. Etwas nervös, ob denn alles klappen wird, machen wir uns auf den Weg, bereiten das Schiff im Hafen vor und fahren aus der Hafenbox heraus. Alles läuft bestens und Allan setzt das Grosssegel, gleich mit dem 1. Reff, denn es hat schon ganz schöner Wind. Die Genua rollen wir auch nicht vollständig aus und schwups segeln wir wunderschön durch die Wellen. Es ist eine super gute Süd-Thermik, mit 4bf, Böen 5bf, so reffen wir sehr schnell die Segel noch weiter, zur Schonung meines Rückens und weil wir genügend rasant und mit zu viel Krängung unterwegs sind. Ich bin an der Pinne und Allan kurbelt. Die Manöver klappen immer besser. Doch ein kleiner Rest Unruhe bleibt, denn der Wind sollte nachlassen, um das erste Mal alleine rückwärts in die Hafenbox zu fahren, jetzt wo der Wasserstand vom Lago Maggiore so tief ist, dass das Manövrieren bei der Box auf aller engstem Raum stattfinden muss.

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Zurück in den Hafen

Wir bleiben also auf dem Wasser, bis der Wind etwas nachlässt und machen das Schiff für die Hafeneinfahrt bereit. Ganz langsam fahre ich in den Hafen, keiner kommt entgegen, gut so, immer ganz langsam weiter, bis der Mast auf Höhe der Box ist, dann Pinne nach Backbord einschlagen, bis das Heck knapp am Aussenborder des Nachbarschiffes vorbei ist, dann den Rückwärtsgang einlegen und sobald das Schiff sich nicht mehr vorwärts bewegt, und das Heck gut positioniert ist, die Pinne voll nach Steuerbord einschlagen. Immer natürlich nach vorne schauen, nicht dass wir auf den Ufersteinen parken. Es klappt soweit alles, auch wenn wir noch etwas schräg in die Box fahren, aber wir stossen nirgends an. Allan springt auf den Steg und belegt als erstes die Spring und danach die weiteren Festmacher. Wir sind eingeparkt und fest gemacht, also Motor aus, Fender runter, alle Leinen aufklarieren und Blachen anbringen.

Am Abend stossen wir auf der Terrasse auf unseren ersten Segelnachmittag ohne “fremden” Skipper auf einem grösseren Segelschiff an. Und weil es uns so gut gefallen hat, machen wir am Folgetag den Lago Maggiore gleich nochmals unsicher. Und wieder hat es super Wind und alles klappt wunderbar. Wir bekommen immer mehr Übung bei den Manövern.

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Ende der zweiten Woche können wir nochmals an zwei Nachmittagen mit der Sunwind aufs Wasser, diesmal mit etwas weniger und unkonstanterem Wind. Aber inzwischen geht es richtig gut, jeder weiss, was er zu tun hat und wir geniessen es in vollen Zügen. 

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Gefällt uns das nun, nur wir zwei und eine Yacht?

Wir bekommen einen winzigen Vorgeschmack auf das, was auf einer Weltumsegelung auf uns zukommen wird. Und am 4. Tag geht das Einfahren in die Box perfekt, ohne Handanlegen von Allan - ich bin stolz. Es ist ein gutes Gefühl zu erfahren, dass man sich relativ rasch an ein Schiff gewöhnen kann, das Gespür dafür bekommt und dass wir zu zweit gut miteinander Manövrieren.

Sicher, es hatte keinen starken Wind, aber für den Anfang eine schöne Erfahrung, die Lust auf mehr macht!

Herzlichen Dank an die Schiffseigner, wir haben grosse Freude auf der Sunwind!!!

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