Zu viert durch die Inselwelt von Fidschi

Happy...

Happy Birthday lieber Allan! Gerade sind wir in Fidschi, von Neuseeland herkommend, angekommen, haben gestern mit dem Aufräumen der meerla begonnen und schon sind wir am Feiern. Denn Allan wird heute 50 Jahre alt! Und dieses halbe Jahrhundert beginnt mit einem leckeren Brunch – natürlich mit Zopf. Am Nachmittag kommen unsere lieben Freunde Doris und Wolf von der Nomad vorbei und feiern mit uns zu Kaffee und Kuchen.

Am Abend geht es gemeinsam mit dem Dinghi in die Port Denarau Marina, wo wir den Jubilar zum Mexikaner Restaurant für das Abendessen entführen. Und Allan darf doch noch ein Geschenk auspacken! Danke, Doris und Wolf für das tolle Hemd! Jenny und Lukas von der Lucky Jonny sind auch mit dabei und wir sind einfach happy hoch drei, es doch noch nach Fidschi geschafft zu haben und das rechtzeitig. Zum einen vor unserem Besuch und zum anderen war es Allans Wunsch, sein Geburtstag in Fidschi feiern zu können. Happy, eine gute Überfahrt gehabt zu haben und glücklich, hier zu sein und dann freuen wir uns natürlich über diese wunderbare Gesellschaft!

Grosseinkauf

Aber nun steht alles im Zeichen der Vorbereitung für unseren Besuch aus der Schweiz. Dafür räumen wir meerla weiter auf, damit die Gästekoje frei von unserem Material wird und alles soweit sauber ist, dass wir die Gäste willkommen heissen können. Und nicht zuletzt steht ein sehr grosser Einkauf an. Denn wir wollen mit unserem Besuch zu den Inseln hinausfahren, dafür brauchen wir Lebensmittel für vier Personen für zwei Wochen. Doch was gibt es in Fidschi alles zu kaufen? Wir sind gerade erst angekommen und kennen die Einkaufsmöglichkeiten noch nicht.

So geht es heute mit dem «Westbus» von Port Denarau nach Nadi in den Ort, wo wir zuerst den Markt etwas inspizieren, danach zum Supermarkt gehen und da ziemlich ernüchternd wieder herauskommen. Puh, nicht gerade das Lebensmittelniveau, das wir in letzter Zeit hatten. Nicht, dass wir da viel anderes erwartet hätten, aber besser als in diesem Supermarkt geht es doch sicherlich irgendwo in der Umgebung.

Wir gehen zum Markt zurück und kaufen da vorerst nur wenig, da wir den Grosseinkauf erst wenige Tage später erledigen wollen. Soll doch alles möglichst frisch sein, bevor wir lossegeln. Wir wissen nun aber, was es alles gibt und können einen Einkaufsplan zusammenstellen. Zurück geht es wieder mit dem klapprigen «Westbus», dessen Fahrt alleine ein Erlebnis für sich ist.

Am Freitag suchen wir uns ein Taxi und ziehen von Supermarkt zu Supermarkt und am Ende gehen wir in Nadi auf den Markt für das frische Obst und Gemüse – und natürlich Kava. Zurück am Hafen schleppen wir die vielen Taschen zum Dinghi Dock, fahren raus zu meerla, die entspannt am Anker hängt, und verstauen den Grosseinkauf. Ein anstrengender Tag geht zu Ende aber wir freuen uns sehr auf den Besuch, der morgen eintreffen soll!

Am Mittag können wir uns an eine Mooring in der Marina verlegen, so dass wir abends Jörg und Jeanette an Land empfangen und nach sehr kurzer Dinghi Fahrt und trockenen Fusses auf meerla bringen können. Juhu, sie sind da und wir freuen uns auf die Gesellschaft und das Erkunden von Fidschi. Es wird Zeit, nach sechs Tagen hier vor Denarau - dem absoluten Touristen Hotspot - an schönere Orte zu ziehen.

Mamanuca Islands

Nach einem gemütlichen Morgen fahren wir aus dem Hafen heraus, mit dem Ziel der Musket Cove bei Malolo Lailai Island. Puh, hier liegen gefühlt 100 Boote! Wir finden mitten im Getümmel einen Ankerplatz und freuen uns endlich ins klare Wasser hüpfen zu können!

Der nächste Tag verbringen wir hier mit einem schönen Spaziergang an Land und ersten Erkundungen im Wasser am Korallenriff hinter uns. Wir sagen den bunten Fischen hallo.
Auch packen wir gespannt alles aus, was uns der Besuch aus der Schweiz mitgebracht hat. Da sind einige Ersatzteile dabei, aber auch toll genähte Sets und Werkzeugtaschen von Corinne – herzlichen Dank dafür!

Die nächsten zwei Wochen wollen wir etwas öfter unterwegs sein, als dies bei uns sonst üblich ist und so ziehen wir weiter, zuerst nach Qalito North und am folgenden Tag nach Vanua Levu Island. Hier werden wir bei der Ankunft von vielen Schwarzspitzenriffhaien umringt. Das ist zum einen sehr schön, diese wunderbaren Tiere beobachten zu dürfen, zum anderen ist es ein unnatürliches Verhalten, das durch Anfüttern durch den Menschen zustande kommt. Wir geniessen hier einen herrlichen Abend, doch leider wird es eine schlaflose Nacht, weil wir mangels Wind quer zum Schwell stehen und furchtbar durchgeschaukelt werden.

Yasawa Islands

Schnell weg hier – schade. Denn es ist hier besonders schön und wir wären gerne einen Tag geblieben. So geht die Fahrt weiter und wir verlassen die Mamanuca Islands und kommen in den Yasawa Island an, genauer im Süden von Naviti.

Hier liegen wir einigermassen ruhig und erkunden die nächsten zwei Tage den Strand und die Drawaqa Passage. In diesem Pass soll es Mantas geben. Die wollen wir natürlich nicht verpassen und fahren mit dem Dinghi und der Schnorchel Ausrüstung dahin. Doch leider lassen sich diese wundervollen Tiere nicht blicken, dafür geniessen wir den Anblick der schönen Korallenlandschaft und der bunten Fische.

Hier findet Allan Zeit um das defekte Uhrwerk von unserer Barigo Uhr zu ersetzen. Vielen Dank an den Shop Nautic-Instruments, der uns das neue Uhrwerk gesponsert hat!

Eine Wetterstörung ist angekündigt, mit viel Wind, drehend über Nord auf Süd und mit Regen. Tja, wo können wir da in den Yasawa Islands ruhig und sicher liegen? Die beste und erreichbare Option scheint uns die Bucht von Somosomo zu sein. Um dahin zu kommen fahren wir auf die Westseite der Naviti Insel, um Wellenschutz zu haben. Doch auch hier haben wir über 30 Knoten Wind und als wir sehen, wie ruhig Nomad vor Korovou liegt, entscheiden wir uns spontan auch für eine Nacht hier zu bleiben. Wir freuen uns natürlich sehr über das Wiedersehen mit Doris und Wolf, auch sie haben aktuell Besuch an Bord.

Wir vertreten uns die Beine am Strand, bevor wir später noch am Riff schnorcheln gehen. Es ist ein wunderbarer, herrlich entspannter Schnorchelgang mit vielen schönen Korallen und bunten Fischen. Hier überkommt uns das erste Mal das Bedürfnis, endlich wieder Tauchen zu gehen. Mal schauen, wann das der Fall sein wird...

Sevusevu

Heute fahren wir zum Ort Somosomo, ankern neben der Nomad vor dem Strand und machen uns auf für das Sevusevu. In der fidschianischen Kultur ist das Ritual des «Sevusevu» ein wichtiger Bestandteil, das das Streben nach Verbindung in der Gemeinschaft symbolisiert. Der Besucher, also in dem Falle wir, bringen dem Dorfältesten ein Geschenk mit, das typischerweise Kava-Wurzeln sind. Diese übergeben wir ihm, um Respekt zu zeigen und um Erlaubnis zu bitten, das Dorf zu betreten, vor dem Ort Ankern zu dürfen und im Gewässer zu Baden. Für uns ist es das erste Mal, dass wir dies tun und wir sind gespannt, wie das vonstattengeht.

Kaum erreichen wir mit dem Dinghi das Land, werden wir schon von den Dorfeinwohnern begrüsst und gefragt, ob wir zum Chief wollen. Eine nette Lady begleitet uns durchs Dorf und bringt uns zum Chief, der seine Matte auslegt und uns bittet, uns darauf zu setzen. Wir kommen dem nach, übergeben unser Kava Bündel und der Chief spricht ein paar Worte, die wir nicht verstehen können. Auf Englisch erklärt er uns, dass wir willkommen sind und uns in seinem Dorf umsehen dürfen. Eine vollständige Kava Zeremonie mit Kava trinken gibt es nicht. Kein Problem, wir sind nicht scharf darauf.

Wir werden gefragt, ob wir Bananen oder Papaya wollen – ja, das möchten wir sehr gerne! Wie ein Lauffeuer hat es sich im Ort umhergesprochen, dass hier 8 Touristen angekommen sind und schon präsentieren die Frauen ihre Ware, die sie verkaufen möchten. Tücher, Schmuck, Hemden und Früchte. Nachdem alle etwas gekauft haben, sind wir später auf eine Tanzvorführung eingeladen - da freuen wir uns darauf!

Wir schlendern durch das Dorf zurück und da schenk mir Winny zwei wunderschöne Papayas. Jetzt haben wir aber genug, habe ich doch eben vorher welche gekauft. Winny zeigt mir noch ihr sehr bescheidenes Haus, in dem es fast nichts gibt ausser Matratzen und Koch- und Essutensilien.

Kurze Zeit später gehen wir für die Tanzeinlage wieder an Land. Wir bringen vorher Winny noch ein Geschenk vorbei und lassen uns danach von dem Gesang und den Tänzen mitreissen. Es ist eine fröhliche Truppe, die auch uns zum Tanzen auffordert und wir geniessen diese kleine Show.

Am nächsten Tag verlegen wir uns zur One Dollar Bay, wo wir am Nachmittag einen herrlichen Spaziergang über die Insel auf die Ostseite unternehmen. Nicht immer ganz einfach den Weg zu finden, aber wir haben es geschafft und werden mit einem tollen Anblick belohnt.

Der Weg zurück

Leider müssen wir ans Umkehren denken, denn die Zeit für Jeanette und Jörg auf der meerla ist schon bald mal um. Und auch der Weg zurück soll in kleinen Schritten erfolgen, nicht in langen Schlägen. Sofern diese überhaupt möglich sind, denn ab übermorgen kommt der Wind von da wo wir eigentlich hinwollen... Doch heute können wir wunderbar mit dem Leichtwindsegel von der One Dollar Bay nach Paradise Cove segeln.

Zu kräftiger Südostwind lässt uns einen Tag in Paradise Cove verbringen und hoffen, dass wir morgen ein Stück näher an Denarau herankommen. Wir haben also Zeit und gehen zum Riff schnorcheln. Wir finden einen wunderbarer Schnorchel Platz. Wir sehen schöne Korallen, viele bunte Fische und sogar einen Weissspitzenriffhai. Einfach nur herrlich!

In der Nacht dreht der Wind auf Süd, so dass wir in den Wellen stehen und der Ankerplatz sehr ungemütlich ist. Nach dem Frühstück gehen wir Anker auf und beginnen Richtung Süden zu kreuzen. So richtig voran kommen wir nicht und entscheiden uns dann ein Stück mit dem Motor zu fahren. Gegen die Wellen ist das aber alles andere als lustig. Wir versuchen unser Glück bei Waya, doch da finden wir keinen ruhigen Liegeplatz. Also ziehen wir weiter bis nach Vanua Levu, bei den Schwarzspitzenriffhaien, wo wir schon einmal lagen. Hier ist es ganz angenehm und wir finden alle vier, dass das der bisher schönste Ankerplatz ist.

Am nächsten Tag hat der Wind zum Glück ordentlich nachgelassen, so dass wir nur wenig Wellen haben um nach Denarau zurück zu kommen, wenn auch leider alles unter Motor. Wir gehen hier vor der Hafeneinfahrt vor Anker und abends in die Marina auf ein Abschluss Abendessen mit Jeanette und Jörg.

Am letzten Tag unseres Besuches können wir uns wieder an eine Boje in der Marina verlegen, so dass wir die Gäste und das Gepäck trocken an Land bringen können. Jetzt ist es leider Zeit zum Tschüss sagen. Danke liebe Jeanette, lieber Jörg für die angenehme Zeit mit euch! Wir haben wunderbare Tage in den Mamanuca und Yasawa Inseln verbracht, in die wir in den nächsten Tagen zurückkehren werden...