Heisse Erde rund um Rotorua

Heisse Erde rund um Rotorua

2024, Blauwasserleben, Landausflüge, Neuseeland
Unsere Reise geht zu einer heissen Zone in Rotorua, vorbei am Puhoi Valley, in Thermal-Wunderland und rasa ...

Ab in den Süden

Anlässlich anstehender Feierlichkeiten wollen wir einige Sehenswürdigkeiten der Nordinsel von Neuseeland besuchen. So machen wir uns mit unserem Auto auf den Weg Richtung Süden.

Die Strecke Richtung Auckland kennen wir schon, machen aber dieses Mal einen Stopp in Puhoi. Dies ist ein hübscher kleiner Ort mit historischen Gebäuden. Seit 1863 ist dieses Dorf von deutschböhmischen Siedlern geprägt. Wir vertreten uns etwas die Beine und schauen uns die schönen Häuser an, bevor die Fahrt weiter geht.

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Wir kommen nördlich von Auckland an die Ostküste in den Ort Orewa. Da dürfen wir freundlicherweise im Haus von Cathy übernachten – eine Neuseeländerin, die wir damals in Curaçao kennengelernt hatten. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön! Ihr hübsches Strandhaus steht in Küstennähe und wir spazieren dem Ufer entlang, schauen den Wellensurfern zu und geniessen den Abend im Naherholungsgebiet von Auckland.

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Heisse Erde

Das Ziel unseres Ausfluges ist Rotorua, das wir heute erreichen. Bei der Fahrt in die Stadt staunen wir nicht schlecht, als es überall aus dem Boden dampft. Aus jedem Loch der Strassenentwässerung steigt heisser Dampf auf und es liegt ein leicht schwefelhaltiger Geruch über dem Ort.

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Rotorua liegt in der natürlichen Geothermal Region der Taupo Vulkanzone. Dies ist eine der aktivsten Vulkanzonen der Welt. Sie ist etwa 250km lang und zwischen 30 und 80km breit. Es sind 17 Haupt Hydrothermal Felder, wobei mit zweien davon etwa 5% des Stromes von Neuseeland produziert wird.

Es ist also wahrlich ein heisses Pflaster hier, das wir erkunden wollen. Als erstes lockt uns der Kuirau Park. Hier gibt es mitten in Rotorua einen schönen Park mit natürlichen heissen Quellen – teilweise sehr heiss. Es dampft und stinkt überall und es gibt einige Becken für ein warmes Fussbad. Ein netter Ort für einen schönen Spaziergang nach langer Autofahrt.

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Zur Stärkung gehen wir anschliessend ins Zentrum und erfreuen uns an einem leckeren, Mexikanischen Mahl.

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Für die nächsten drei Nächte quartieren wir uns im Rotorua Lake Resort bei Mourea ein. Dieses Hotel ist in einem alten Gebäude und hat wohl seine besten Jahre hinter sich. Es ist in idyllischer Landschaft zwischen dem Lake Rotorua und dem Lake Rotoiti gelegen und genau das richtige für uns. Ruhig gelegen mit toller Aussicht aufs Wasser und die Preise sind ganz ok, da alles etwas veraltet ist.

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Wunderland

Der heutige Tag steht ganz im Zeichen von typischen touristischen Aktivitäten. Wir fahren in südliche Richtung bis zum Wai-O-Tapu Thermal Wonderland. Diese Landschaft wurde und wird noch durch vulkanische Aktivität über tausende von Jahren geformt. Es ist Neuseelands farbenprächtigste und vielseitigste geothermische Attraktivität. Ein 18 Quadratkilometer grosses unterirdisches geothermisches System, das an die Oberfläche dringt ist hier mit 25 geothermalen Sehenswürdigkeiten für Besucher zugänglich gemacht.

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Dieses geologisch interessante Gebiet wollen wir uns ansehen und bezahlen den Eintritt von 45 NZD pro Person. Ohne Führung können wir uns frei im Gelände bewegen und die Wege sind gut ausgebaut. Es ist ein surrealer Ort mit heissen Quellen, durch Minerale gefärbte heisse und kalte Seen, Tümpel und Schlammlöcher, kollabierte Krater und dampfende, nach Schwefel stinkende Löcher. Unglaublich, was die Natur uns hier alles bietet.

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Natürlich fasziniert uns der Champagne Pool am meisten. Seine unglaublichen Farben mit dem leuchtend orangen Rand ist ein absoluter Hingucker. Der See ist 62m tief und liegt in einem mindestens 700 Jahre alten Krater. Das Wasser hat 74°C und der orange Rand wird durch Mineralien wie beispielsweise Arsen und Schwefelantimon erzeugt.

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Unterwegs begegnen wir natürlich unzähligen anderen Besuchern und viele Wege sind nur «Zweispurig». Es heisst also, dem Entgegenkommenden zum passieren Platz zu machen. Doch jetzt kommt der Clou. Auf welcher Seite soll ich gehen? Links, rechts? Ich lasse es immer etwas darauf ankommen, sehe mir die Person an und kann vielleicht abschätzen, ist es ein Europäer oder Amerikaner oder doch ein Neuseeländer, Engländer oder Japaner? Warum ist das Wichtig? Es ist immer schnell klar, ob es eine Person ist, die Links- oder Rechtsverkehr gewohnt ist. Es ist einfach eindeutig im Menschen drin, auf welche Seite, er spontan ausweicht. Und wenn ich konsequent links gehe, da wir ja in Neuseeland sind, kommt bestimmt einer auf meiner Seite entgegen. Bald stelle ich fest, dass es hier mehr Rechtsverkehr-Besucher hat. Und lustig ist auch, wie man einigen ansehen kann, wie sie plötzlich realisieren – ah, ja, Linksverkehr. Eine lustige Unterhaltung beim Durchgang durch diese spannende Landschaft.

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Zum Ende staunen wir nochmal über das giftige Grün des Roto Karikitea oder genannt Devils Bath. Die Farbe wird durch eine Kombination aus Schwefelwasserstoffgasen und Eisensalzen verursacht, die aus dem Champagne Pool durchsickern, im Wasser schweben und das Licht brechen.
Staunend, was die Natur uns heute alles gezeigt hat, verlassen wir diesen spannenden Ort.

Kia Ora

Zurück in Rotorua besuchen wir den Maori Stadtteil Ohinemutu. Dieser Ort ist für alle zugänglich aber es wird natürlich erwartet, dass man ihn mit dem nötigen Respekt betritt. Wir treffen auf das schöne Papaiouru Marae, sehen uns das Schulhaus an und begegnen leider nur einem einzigen Maori. Ein nettes Kia ora von beiden Seiten und schon ist er wieder weg. Leider finden wir niemanden, der uns eine Führung geben könnte.

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Auch hier hat es überall dampfende Quellen und heisse Löcher. Wir sehen uns noch den Friedhof mit der Hommage an die in den Kriegen gefallenen Maoris und die etwas speziell aussehende Kirche an. Die St Faith's Kirche steht hier als Zeichen für diverse Religionen, Abstammungsgruppen, politischen Ausrichtungen und ist Symbol für die Verschmelzung von Anglikanischen und Maori Traditionen.

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Fun

Jetzt geht es ab in die Berge. Naja, etwas den Hügel hoch mit der Skyline Gondel. Diese Gondel, die für Schweizerverhältnisse sehr bescheidene Distanzen zurücklegt führt uns während 900 Meter sagenhafte 200 Meter den Berg hoch. Na, immer noch einfacher als zu Fuss da hoch zu gehen. Wir gönnen uns ein Ticket mit der Gondel hoch und wieder runter und eine Fahrt mit einem Luge. Ein Luge ist eine Art Rodel, mit dem wir den Berg runtersausen können. Für einen Erwachsenen macht das stolze 61 NZD.
Die Gondelfahrt nach oben ist gemütlich und gibt uns einen schönen Blick auf Rotorua und den See.

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Oben angekommen sehen wir uns die Luge Geräte an, schnappen uns einen Helm und lassen uns instruieren, wie das Gerät funktioniert. Es hat drei Bahnen und wir entscheiden uns für die gemütliche Bahn mit Aussicht. Und schon sausen wir mit einem breiten Grinsen im Gesicht den Berg runter. Viel zu schnell sind wir unten angekommen, fahren mit dem Sessellift wieder hoch und bereuen es, dass wir nur eine Fahrt mit dem Luge gebucht haben. Es hat grossen Spass gemacht und wir wären gerne nochmals den Berg runter gesaust.

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Oben angekommen, Spazieren wir zurück zur Bergstation der Skyline Gondel und geniessen noch die Aussicht, bevor es wieder ins Tal runter geht.

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50 Jahre

Heute darf ich das ganze Tagesprogramm selber bestimmen, denn ich feiere ein halbes Jahrhundert.

Wir machen uns vom Hotel auf zum Okere River und wollen diesem entlang eine kleine Wanderung unternehmen. Es ist ein wunderschöner Weg dem Fluss entlang, durch üppig grünen Wald und imposanten Wasserfällen und Stromschnellen. So kommen wir an den Tutea Steps und Caves vorbei zu den Trout Pools und Falls und am Ende des Rundganges bestaunen wir noch die Okere Falls. Eine kleine Wanderung, die richtig guttut und abseits von Touristen ist. Denn diese stürzen sich hier lieber ins Rafting Abenteuer als zu Fuss unterwegs zu sein.

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Entspannt fahren wir auf der nördlichen Seeseite entlang Richtung Rotorua, doch halt, das Auto hört sich plötzlich gar nicht gut an. Das Geräusch ist so intensiv, dass es uns veranlasst das Auto sofort zu stoppen. Auch wenn es hier ganz ungünstig ist, da es eine enge Strasse ist, und wir mitten auf der Fahrbahn stehen. Ich steige aus und sehe nach, ob ich etwas erkennen kann. Ja, vorne links stimmt etwas nicht. Ist etwas gebrochen oder etwas mit den Bremsen nicht in Ordnung?

Bis auf ein Touristenauto halten alle an und fragen, ob sie helfen können. Ich winke bei allen ab, bis auf den sehr kräftig aussehenden Mann mit dem Pickup. Der macht mir bezüglich Autos einen kompetenten Eindruck. Er steigt aus und sieht sich vorne links unser Auto an. Nach wenigen Tests erkennt er, wo das Problem liegt und entfernt mit viel Mühe den in den Bremsen eingeklemmten Stein. Er schafft es und hat nun sehr schmutzige Hände und Arme. Wir bedanken uns bei ihm, er meint, keine Ursache und steigt wieder in sein Auto. Und wir freuen uns, dass unser Auto wieder einwandfrei fährt.
Einmal mehr dürfen wir die unglaubliche Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Kiwis erleben.

Auf diesen kleinen Schreck, dass vielleicht «mein» Tag ins Wasser fällt, weil wir auf der Strasse liegen bleiben und natürlich zur Feier des Tages, gönnen wir uns in Rotorua ein sehr leckeres Frappuccino.

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Nach dieser süssen Verführung geht es auf zu meinem Geburtstagsgeschenk. Wir gönnen uns einen Nachmittag im Polynesian Spa von Rotorua. Der Bereich des Deluxe Lake Spa ist wie für uns geschaffen. Es gibt fünf natürlich angelegte Becken mit warmem, geothermischem Wasser, wovon 4 basisch sind und eines sauer. Alle Becken sind nur etwa Knietief und laden einfach zum Relaxen ein. Dazu kommt ein kaltes Tauchbecken für die Hydrotherapie. Brrr, es braucht schon Überwindung da hinein zu steigen. Es ist einfach nur herrlich und Entspannung pur!

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Und wie es das Wasser so an sich hat, sind wir danach sehr hungrig und gehen für das Geburtstagsessen in ein indisches Restaurant. Hier bekommen wir in angenehmem Ambiente ein sehr leckeres indisches Curry. Wir können das Chimney in Rotorua nur wärmstens weiterempfehlen. Total entspannt und gesättigt fahren wir zurück ins Hotel.

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Morgen steht uns ein weiterer spannender Tag bevor, wo wir in die reale Fantasiewelt eintauchen. Öhm, was jetzt, Realität oder Fantasie? Das lösen wir im nächsten Logbuchbeitrag auf.

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