Von Aruba zu den San Blas Inseln

Von Aruba zu den San Blas Inseln

2022, Passagen, Segeln, Karibisches Meer
Wir segeln weiter von Aruba zu den San Blas Inseln in Panama.

Auf nach Panama!

Unsere Zeit auf Aruba neigt sich ihrem Ende entgegen. Meerla ist gefüllt mit Lebensmitteln, wir sind bereit für die knapp 600 Seemeilen lange Fahrt zu den San Blas Inseln in Panama. Nur noch ausklarieren. Die Ankunft am Barcadera Zoll-Hafen war schon ein Abenteuer, wir möchten gerne darauf verzichten diese Erfahrung zu wiederholen. Aber es heisst man müsse mit dem Schiff dort erscheinen, sonst geht nichts. Mal schauen! Wir lassen meerli, unser Dinghi zu Wasser und der «Captain» düst alleine los in Richtung Barcadera. Ich wecke den Beamten bei der Immigration und schnell sind diese Formalitäten erledigt. Jetzt noch zum Zoll. Die Beamten hier schlafen wenigstens nicht. Papiere ausfüllen, dann kommt die Frage vor der ich Angst hatte «ist das dein Schiff da draussen?» Ein anderes Boot liegt gerade am Kay, ich sage nichts, die Beamten sind dennoch zufrieden. Die Papiere werden ausgehändigt und uns eine gute Reise gewünscht. Schnell zum Dinghi und zurück zur meerla. Nelly strahlt als ich ihr berichte, dass alles geklappt hat.

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Anker auf und los

So nehmen wir am 20. Dezember 2022 den Anker vor der Varadero Marina auf und fahren ein letztes Mal in Richtung Oranjestad. Wir nehmen einen letzten Blick auf das Flamingo Beach Ressort mit seinen nervigen Shuttle Booten, sehen noch einmal ein Kreuzfahrtschiff vor der Stadt stehen und seine schwarzen Abgase in den Himmel blasen.

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Tschüss Aruba, wir hatten eine schöne Zeit hier, die wir nicht missen möchten. Doch wir freuen uns wie kleine Kinder kurz vor Weihnachten auf Panama und die idyllischen San Blas Inseln mit ihren ursprünglichen Einwohnern.

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Segeln, segeln

Kurz vor Mittag können wir Segel setzen und den Motor ausschalten. Das Wetter soll auf der ganzen Reise freundlich sein und mit der Strömung im Nacken machen wir bis zu 8.5 Knoten fahrt der Küste von Aruba entlang. Als wir den Schutz der Insel verlassen werden unsere Mägen das erste Mal auf die Probe gestellt. Die Wellen wachsen und meerla rollt von links nach rechts.

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Bald erreichen wir eine Zone wo die Wellen vom Norden der Insel auf die aus dem Süden treffen. Kreuzsee entsteht, meerla bewegt sich nun ganz unangenehm. Zum Glück bessert diese Bewegung mit dem Sonnenuntergang und ich darf meine erste Mütze voll Schlaf nehmen.

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Alles wird wieder zur Routine, Ausguck halten, Segel und Kurs kontrollieren und Kochen bei Seegang. Ich backe fast täglich frisches Brot und auch die Pizza darf nicht fehlen. Wir beide lieben ja Pizza und es ist jedes Mal wieder ein Genuss diese zu geniessen. Auch die Sonnenuntergänge auf See sind wieder ein Genuss für die Sinne.

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Der Wind legt am berühmten Kap von Kolumbien etwas zu und wir rasen nur so dahin. Hier schaffen wir auch unser neustes Rekord-Etmal von 181 Seemeilen in 24 Stunden, wow!

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Mit dem Wind werden auch die Wellen grösser und meerla bekommt regelmässig eine auf den Hintern. Es ist auch eine solche Welle die Nelly in der Nacht ziemlich unsanft aus ihrem wohlverdienten Schlaf reisst. Ich hatte es kommen gehört und war vorbereitet. Mit voller Wucht prallte eine sich brechende Welle von hinten in unser Cockpit hinein und hat sogar durch den Niedergang bis in den Salon gespritzt. Der Knall und die Erschütterung war so heftig dass Nelly aufgesprungen ist und meinte wir hätten den Mast verloren. Nachdem ich ihr erklärt hatte dass  wir «nur» von einer Welle unglücklich getroffen wurde war sie wieder beruhigt. Schlafen konnte sie danach aber nicht mehr.

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Ankunft im Paradies

Nach vier unspektakulären Tagen auf See, ausser dem Erlebnis mit der Welle, erreichen wir gegen Morgen El Porvenir. Hier können wir einklarieren. Wir machen das Boot klar und wassern meerli ein. Mit dem Dinghi geht es zur Insel. Es hat einen kleinen Steg, so ist das Anlanden gar nicht schwer. Die ersten Schritte auf festem Boden sind wie immer interessant. Oder schwankt der Boden?

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Wir haben keine Uhr, aber Zeit! Doch leider hat der Beamte eine und jetzt ist Mittag. Wir sollen in einer halben Stunde wiederkommen. Kein Problem, wir laufen ein wenig auf der Insel rum und schauen uns diese an. Von der Betonpiste des kleinen Flugfeldes liegt schon ein Teil im Meer, hier sieht man den Anstieg des Meerspiegels sehr gut. Ausser einem Museum, welches nicht mehr in Betrieb ist, beinhaltet die Insel noch einen kleinen Militärposten. Es ist aber Weihnachten und kaum Betrieb.

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Das Einklarieren ist ganz einfach, Papiere ausfüllen, Pässe und Formulare kopieren, Stempeln und fertig. Der Beamte ist super freundlich und hilfsbereit. Die Kopien müssen wir aber selber machen, dazu müssen wir ins Haus des Congreso, die haben einen Kopierer. Also laufen wir schnell um die Ecke. Hallo? Jemand da? Das Haus erscheint leer. Aus einem Zimmer hören wir Stimmen und stecken mal den Kopf rein. Eine Dame winkt uns herein zu kommen. Sie kennt das Prozedere, kopiert unsere Unterlagen, und stellt uns gleich noch das Crusing-Permit für die San Blas aus. Während sie unsere Unterlagen bearbeitet versuchen wir uns ein wenig in Small Talk. Mit Permit und Kopien geht es zurück zum Einklarieren. Ein Stempel hier, ein Stempel dort und schon sind wir offiziell in Panama einklariert. Zufrieden, dass alles so einfach war gehen wir zurück auf die meerla und kochen uns was Leckeres für unsere hungrigen Mägen…

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