Wir segeln nach Aruba

Wir segeln nach Aruba

2022, Passagen, Segeln, Aruba
Nach fast 90 Tagen auf Curaçao ist es Zeit weiter zu ziehen. Anker auf, wir segeln nach Aruba!

Anker auf

Wir haben am Vortag ausklariert, Essen und Wasser haben wir genug, also ist es an der Zeit den Anker hoch zu holen. Nach fast 90 Tagen verlassen wir die Insel, wo wir insgesamt fast ein Jahr verbracht haben, um unsere Reise, wo vor 2.5 Jahren unterbrochen wurde, fortzusetzen. Eine neue Insel, ein anderes Land, wartet auf uns.

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Vorbei am Yachtclub von Curaçao fahren wir unter Motor in Richtung der Ausfahrt von Spanish Water. Noch einmal vorbei an den Villen der Reichen und «schönen» und am Nachbau eines Kolumbus-Schiffes.

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Wir sagen der Hotelanlage, wo wir während des Lockdowns den Strand für uns hatten, tschüss. Heute ist das Hotel wieder voll in Betrieb und laute Musik dröhnt zu uns hinüber, nichts dass wir vermissen werden. Schon bald sind wir auf dem offenen Meer und setzen die Segel.

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Entspanntes segeln entlang der Küste

Da die Strecke zu weit ist um bei dem wenigen Wind entspannt in einem Tag nach Aruba zu kommen haben wir uns entschlossen einen Halt bei der Playa Santu Pretu einzulegen. Der Punkt ist bei Seglern sehr beliebt um die Strecke aufzuteilen. So segeln wir bei traumhaften Bedingungen nur mit der Genua der Küste von Curaçao entlang.

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Am späteren Nachmittag kommen wir bei der Playa Santu Pretu an und suchen uns einen schönen Ankerplatz. Gar nicht einfach mit all den Trümmern von dem grossen Wrack das hier liegt. Als eine geeignete Stelle gefunden ist fällt der Anker auf 7 Meter Wassertiefe. Ich gehe ins Wasser um mir den Anker und die Umgebung anzuschauen. Sieht gut aus, hier können wir eine Nacht bleiben. Wir gönnen uns einen Ankertrunk bestehend aus einem Ginger Ale mit ein paar Honignüssen dazu. Nach einer leckeren Pizza gehen wir früh ins Bett, soll es Morgen doch früh weiter gehen.

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Ab nach Aruba

Als der erste Wind uns um die Nase weht, nehmen wir den Anker auf und fahren unter Motor los. Der Wind reicht noch nicht um zu segeln, wir hoffen etwas weiter entfernt von der Küste auf mehr Wind zu stossen.

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So ist es dann auch, nach einer knappen Stunde unter Motor können wir Segel setzen. Mit ausgebaumter Genua und der Tomate, unser Leichtwindsegel, segeln wir gemütlich in Richtung Aruba.

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Der Wind bleibt schwach und wir sind langsam unterwegs, ein Glück hilft uns die Strömung noch ein wenig. Ein Vogel findet den Weg auf meerla’s Reling und bleibt über Stunden dort sitzen. Der arme Kerl muss ganz schön erschöpft sein.

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Aruba kommt in Sicht und begrüsst uns mit Öl-Industrie. Kein schöner Anblick. Unser tierischer Begleiter findet wohl auch, dass es Zeit ist zu verschwinden. Der Wind nimmt stetig zu und wir sind nun ganz flott unterwegs. Wir segeln so mit 8.5kn der Küste von Aruba entlang als ein Boot sich uns mit hoher Geschwindigkeit von hinten nähert. Wer das wohl ist, und was sie von uns wollen? Ganz wohl ist uns bei der Sache nicht. Als das Boot näher kommt sehen wir, dass es ein Schiff der Küstenwache ist, kein Problem wir haben ja nichts zu verstecken. Sie nähern sich uns und zeigen auf das Funkgerät. Ich gebe ihnen zu verstehen dass unser Funkgerät nicht funktioniert. So kommen sie ganz nahe neben uns und teilen uns mit dass sie gerne ab Bord kommen würden. So steigen bei voller Fahrt drei Beamte der Küstenwache zu uns rüber.

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Die Pässe werden kontrolliert und uns wir mitgeteilt, dass wir ohne vorherige Genehmigung in die Gewässer von Aruba eingedrungen sind. Aha, brauchen wir das? Ja, offiziell schon, auch wenn wir noch von keinem anderen Segler gehört haben, dass sie diese Berechtigung eingeholt hätten. Alles kein Problem, die Herren sind freundlich und alles ist kein Problem. Wir werden angemeldet und dürfen direkt zu Immigration und Zoll fahren um die Formalitäten zu erledigen. Nelly macht noch eine kleine Schiffsführung und wir werden mehr neugierig als streng kontrolliert. Nach ein paar Minuten kommt das Küstenwachboot wieder näher ran und nimmt die Beamten wieder auf. Nur ein paar schwarze Steifen auf dem weissen Deck von ihren schweren Stiefeln erinnern noch an ihren Besuch.

Eine Nacht beim Zoll

Wir segeln bis fast vor die Einfahrt wo es zur Immigration und Zoll geht. Motor an, Segel runter und rein da. Der Wind bläst ganz ordentlich und das Anlegen an den Steg ist nicht ganz einfach, weil links eine Untiefe ist und nach vorne wird es auch ziemlich flach. Vorsorglich habe ich unser Schwert schonmal auf 1.5 Meter hochgekurbelt. Wir signalisieren den venezolanischen Fischern, dass wir Hilfe beim Anlegen brauchen können. Und schon kommen ein paar zum Steg um unsere Leinen entgegen zu nehmen. Ein Glück, denn der Wind bläst zu dem Zeitpunkt mit knapp 20 Knoten von der Seite und meerla ist kaum auf Kurs zu halten. Doch es klappt und wir sind kurze Zeit später fest. Erleichterung macht sich breit.

Wir räumen «schnell» das Schiff ein wenig auf und machen uns auf den Weg zur Immigration. Es geht alles ganz flott, aber ich muss noch ein Formular am Computer ausfüllen welches wir gar nicht richtig ausfüllen können, kein Problem, die Beamtin der Immigration meint wir sollen einfach das erste Hotel in der Liste auswählen. Aha, dort werden wir also die nächsten Wochen wohnen.

Weiter geht es zum Zoll wo wir wieder ein paar Formulare ausfüllen müssen. Aber wie eigentlich gewohnt auf den ABC-Inseln alles einfach und unkompliziert. Drei Beamten schauen in Richtung Steg und fragen ob das unser Boot sei, wir nehmen an sie meinen meerla und sagen ja. Anschauen wollen sie uns nicht mehr, das haben schon die Kollegen von der Küstenwache erledigt. Es ist in der Zwischenzeit dunkel und wir wollen eigentlich nicht mehr wegfahren und irgendwo im Dunkeln einen Ankerplatz suchen. Kein Problem, einer der Zollbeamten kommt mit uns zum Hafenmeister und erklärt ihm die Situation. Alle sind sich einig, dass es zu gefährlich ist jetzt noch weg zu fahren so dürfen wir eine Nacht am Steg beim Zoll liegen bleiben. Aber mit der bitte am nächsten Tag so früh wie möglich Platz zu machen. Kein Problem! So verbringen wir unsere erste Nacht in Aruba in diesem belebten, rolligen Hafen.

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