George Town - Bahamas

George Town - Bahamas

2022, Liegeplätze, Landausflüge, Bahamas
meersegeln lernt die Umgebung von George Town kenne und geniesst die Sandstrände und das türkisfarbene Wasser.

Bye Bye Long Island

Wir verlasen Long Island mit dem Wissen, dass wir zu Land kaum etwas gesehen haben – leider. Doch uns zieht es weiter Richtung den viel gelobten Exumas. So nehmen wir in der Thompson Bay den Anker auf und segeln weiter über einen Teil der unglaublichen Great Exuma Bank. Die Wassertiefe wird auf der Seekarte mit 3-6 Meter angegeben. Uns tut dieses Segeln im Flachwasser gut, haben wir uns inzwischen doch halbwegs daran gewöhnt und geniessen diese unglaublichen Farben. Sogar die Wolken sehen hier anders aus. Die Farbe des Wassers reflektiert an den Wolken und lässt sie in einem ganz blassen Cyan erscheinen.

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Wir segeln also ganz gemütlich und mit bester Laune entlang Little Exuma. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl, lautlos durch diese türkise Oberfläche zu gleiten. Für eine kurze Zeit segeln wir in tieferem Wasser, bevor es durch den Kanal geht, westseitig an Elisabeth Island vorbei in Richtung George Town auf Great Exuma Island.

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Eine kleine Anekdote

Die Windrichtung und Stärke lassen es zu, dass wir nur unter Genua zwischen Elisabeth Island, später Stocking Island und Great Exuma segeln. Dieser Abschnitt bewegt sich im Bereich von 4 bis 8 Meter Wassertiefe. Für meerla also längstens kein Problem und wir halten uns an die auf der Karte empfohlene Route. Mehr oder weniger gleichzeitig ist ein anderer Segler mit uns durch den Pass gefahren doch der räumt seine Segel weg und fährt fortan unter Motor. Er bleibt immer schön hinter uns, respektive holt uns ganz langsam ein. Wir werden von ihm auffällig studiert. Will er etwas von uns? Nein, über Funk kommt keine Meldung, also segeln wir weiter. Für uns gibt es keinen Grund vom Segeln auf Motoren zu wechseln, es läuft wunderbar mit etwa 5 kn Fahrt. Unser Verfolger setzt zum Überholen an, noch hat es Platz neben uns und es ist tief genug. Doch es ist wie ein Elefantenrennen. Eine gefühlte Viertelstunde später ist er noch nicht mal auf gleicher Höhe. Er erkennt wohl selbst die Aussichtslosigkeit und lässt sich wieder zurückfallen. Als es auf die enge Stelle zwischen zwei Untiefen zugeht, wo danach auch die offizielle Fahrrinne beginnt, versucht er es erneut. Er nimmt wohl an, dass wir da nicht unter Segel durchfahren und wir ihn, den ungeduldigen, vorbeilassen. Doch da hat er sich verrechnet, wir segeln weiter und er schafft es erneut nicht und gibt auf. Erst als wir durch die zweite markierte Engstelle durch sind, holt er alles aus seinem Motor heraus, inkl. schwarze Wolke und überholt uns, sticht jedoch gleich rechts ins Ankerfeld rein...

Auf der Höhe des Einganges zu den Hurrikan Holes auf Stocking Island starten wir unseren Motor und rollen die Genau auf. Denn ab jetzt suchen wir einen schönen Ankerplatz. Doch es liegen sehr viele Schiffe hier, was uns letzten Endes dazu veranlasst, ganz am nördlichen Ende der ankernden Schiffe anzuschliessen. Es ist zwar deutlich weiter um nach George Town zu kommen, dafür liegen wir hier gut und ruhig.
Das Wasser ist herrlich, so hält uns nichts und wir springen gleich hinein!

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George Town

Auf in den Lake Victoria! Da soll das Dinghi Dock von George Town sein und diese Hauptstadt (2'500 Einwohner) der Exumas möchten wir uns heute anschauen. Also machen wir meerli, unser Dinghi, bereit für die 2 sm Fahrt Richtung Stadt. Es ist keine angenehme Fahrt, da es ordentlich Welle hat und wir im Dinghi nur so herumfliegen. Aber wir finden die Passage, die uns vom Meer in den Victoria See bringt, und machen am Dock fest.

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Zu Fuss geht es auf eine Runde um den See und wir geniessen bei der St. Andrew Kirche von 1885 den Ausblick auf das grosse Ankergebiet Richtung Stocking Island.

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Was wir von George Town sehen, ist weder wirklich sehenswert noch gross. Was uns aber auffällt ist, dass die Atmosphäre nicht mehr wie auf den bisherigen Inseln ist. Auf den anderen Inseln ist uns enorme Freundlichkeit entgegengekommen, die wir hier – zumindest auf den ersten Blick – nicht antreffen. Wir empfinden eine etwas abweisende Haltung gegenüber uns Seglern/Touristen aber auch unter den Seglern scheint eine Anonymität vorhanden zu sein. Wenn wir hallo sagen, werden wir verdutzt angeschaut und es kommt vielleicht ein Brummen zurück.
Wir gehen noch in die beiden Einkaufsläden um unsere Frischware aufzustocken. Einkaufen kann man hier für Bahamas Verhältnisse wirklich gut. Irgendwie fühlen wir uns aber nur mässig Willkommen, darum gehen wir wieder auf meerla zurück.

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Endlose Strände

Lange wollen wir uns hier in George Town nicht aufhalten, schliesslich soll es in die grandiosen Exumas weiter gehen. Doch der starke Wind oder kein Wind und das regnerische Wetter halten uns viel zu lange davon ab, weiter Richtung Norden zu Segeln.
So nutzen wir die Zeit zum Arbeiten, kleine Dinge an meerla zu erledigen, Baden und immer wieder kleine Strandspaziergänge zu unternehmen. Von denen können wir in den Bahamas irgendwie nicht genug bekommen. Seht euch die Bilder an, dann wisst ihr wohl warum...

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Allan hat immer mehr Bewegungsdrang als ich, so schleppt er mich den Hügel zum Monument auf Stocking Island hoch. Das tönt jetzt toll – einen Hügel – aber nicht weitersagen, es waren nur 30 Höhenmeter...
Doch von hier geniessen wir einen traumhaften Blick auf die Ankerbucht-Seite, die beiden Hurrikan Holes mit Schiffen drin und die Aussenseite mit dem Atlantik, der heute ganz sanft ist. Und ich finde natürlich wieder mal einen Vermessungspunkt.

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Uns zieht es auf die Atlantik Seite herunter um da zu entdecken, wie der Weg weiter geht. Wir finden unglaublich schöne, endlos lange Sandstrände, an denen ausser uns niemand ist – es ist zum jauchzen.

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Auf dem Rückweg quer über die Insel geht es durch Buschlandschaft und vorbei an einer wohl ehemaligen Bar, die heute leider eine Müllhalde für Seglerware ist – so traurig.

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So viele, schöne Strände, da wollen wir auch schöne Fotos von uns. Also erkunden wir heute einen Wanderweg in nördliche Richtung von unserem Liegeplatz aus und hoffen ein Traum Plätzchen zu finden. Zuerst ist es etwas unwegsam, doch dann geht es wunderbar dem Strand entlang.

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Und wir gelangen auf eine riesige wunderschöne Sandfläche. So, jetzt soll ich mal wie ein Model posieren und Allan macht hübsche Fotos. Vergiss es, dazu habe ich weder das Talent noch die Figur. Es endete in einem Desaster und einem riesigen Lachanfall...

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So ziehen wir weiter und finden einen interessanten Platz mit schönen Sitzgelegenheiten. Warum ist niemand da? Wir wissen es nicht, aber hier wurde sicherlich schon sehr viel Seemannsgarn gesponnen.

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Der Weg führt uns auch heute wieder auf die Atlantik Seite der Insel, wobei heute etwas mehr Wellen anrollen.

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Kurz bevor wir zurück beim Dinghi sind will Allan unbedingt noch etwas am Strand herumhängen...

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Die Abende mit schönen Sonnenuntergängen und netter Gesellschaft geniessen wir auch. Wir freuen uns über den Besuch von Greta und Michael von der ForTuna, die wir bereits in Curacao kennen lernen durften. Oder das nette Gespräch mit der Schweizer Crew des Katamarans Kora.

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Es soll nicht sein

Jetzt ist er da! Der perfekte Tag, an dem Wind und Wetter stimmen um in die Exumas zu segeln, wovon alle Bahamas-Segler schwärmen. Die Strecke ist nicht sehr lange und die Einfahrt in den Pass will mit den Gezeiten abgestimmt sein, daher starten wir erst gegen elf Uhr. Alles ist bereit. Wir nehmen den Anker hoch. Doch am Ende des Ankermanövers steigt der Kartenplotter am Steuerstand aus. Kein gutes Gefühl für mich am Steuer. Zum Glück konnte ich eine Woche die Umgebung kennen lernen und weiss nun wo sich das Fahrwasser befindet. Wir starten die Instrumente neu und siehe da, er läuft wieder. Da die Nordausfahrt von George Town nicht irgendwie erfolgen kann, weil es auch für uns Untiefen hat, nehmen wir noch unsere Backup-Navigation dazu, das Tablet. Zum Glück, denn wenige Minuten später fällt der Kartenplotter erneut aus und ich kann nur noch mit dem Tablet navigieren. Dasselbe von Vorne, alle Instrumente neu starten und er funktioniert erneut. Während wir besprechen, was zu tun ist, fällt er zum dritten Mal aus. Das nimmt uns die Entscheidung ab. So gehen wir nicht in die navigatorisch anspruchsvollen Exumas und kehren um.
Deshalb liegen wir etwas mehr als eine Stunde Später wieder ungefähr am vorherigen Ankerplatz.

Jetzt heisst es Kartenplotter ausbauen und untersuchen, wo das Problem liegen könnte. Wir untersuchen alle Stecker und Kabel, finden doch nichts Auffälliges, alles sieht einwandfrei aus. Hmm, was hat denn zu diesen Ausfällen geführt? Wir finden es nicht heraus.

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Aber es ist die Gelegenheit alle Instrumente zu aktualisieren und die Konfiguration der Oberflächen einheitlich zu gestalten. Und auch bei den kleinen Instrumenten stellen wir nur noch das ein, was wir Aufgrund unserer Erfahrung brauchen. Das war sowieso ein Punkt auf unserer To-Do-Liste, jetzt ist er erledigt.
Morgen ist ein neuer Tag und hoffentlich ein glücklicherer als der heutige, in der Hoffnung ENDLICH die Exumas zu erreichen...

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