Kiwis und vergessene Strassen

Kiwis und vergessene Strassen

2024, Blauwasserleben, Landausflüge, Neuseeland
Wir gehen auf Entdeckungstour über die Nordinsel und treffen auf Kiwis, Vulkane, vergessene Strassen und s ...

Jetzt oder nie

Unsere Absichten, Neuseeland länger mit dem Auto zu bereisen, konnten wir bisher nicht so richtig umsetzen. Die vielen Arbeiten an meerla und die sich schwierig gestaltende Aufgabe, einen verbindlichen Termin von Handwerkern zu erhalten, liessen bisher nur kurze Ausflüge zu. Auch jetzt werden es nur 10 Tage sein – doch immerhin so viel! Wir freuen uns darauf einige Highlights der Nordinsel kennen zu lernen.

So lassen wir meerla in der Marina zurück und fahren mit unserem Auto in Richtung Süden.

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Die Strecke bis Auckland fahren wir nun zum dritten Mal, doch nie haben wir beim Brynderwyns Aussichtspunkt angehalten. Das machen wir heute und gehen die wenige Schritte auf den Hügel. Wir werden mit einer wunderschönen Aussicht auf die Bream Bay belohnt.

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Wir fahren weiter, queeren die Grossstadt und erreichen nach einer über fünfstündigen Fahrt Te Awamutu. Hier wollen wir eine Nacht verbringen und finden unsere Unterkunft im Terracotta Cottage.

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Zu Fuss geht es in den Ort und wir treffen auf ein sehr verschlafenes Nest. Ganze drei Restaurants finden wir vor und entscheiden uns für das half and half. Das stellt sich als ein Volltreffer heraus. Zum ersten Mal in Neuseeland erhalten wir ausgezeichnetes Essen, das nicht Indisch oder Mexikanisch ist.

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Glücklich über dieses leckere Mahl, kehren wir ins Cottage zurück und planen den nächsten Tag. Wir wollen eine der berühmten Glowworm Caves in der Nähe besuchen, doch diese sind leider alle ausgebucht! Schade. Wir sind halt eher spontan unterwegs als lange im Voraus zu planen, dann kommt das schon mal vor. Aber was solls, wir schauen uns für andere Attraktionen um, die, wie wir feststellen, in unmittelbarer Nähe eher rar sind.

Kiwi House

So fahren wir am nächsten Morgen nach Otorohange zum Kiwi House. Hier werden seit 1971 Neuseelands Nationalvögel, die Kiwis, gezüchtet. Aber auch weitere einheimische Wildtiere, die dann in die Natur entlassen werden. Da die Kiwis nachtaktiv sind, haben wir bisher leider noch keinen gesehen. Jetzt hoffen wir hier in den zwei mondbeleuchteten Nachthäuser diese spannenden Tiere sehen zu können. Und tatsächlich zeigen sich uns einige Tiere und wir können sie über eine längere Zeit beobachten.

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Wir reissen uns nach einiger Zeit von den Kiwis los und schlendern im Aussenbereich weiter, vorbei an verschiedenen Volieren mit schönen Vögeln. Und da ist er! Mein Liebling – nein, nicht Allan, der auch. Ich habe mich schon in der Umgebung der Marina in ihn verliebt, doch hier habe ich die Chance ein Foto von ihm zu machen. Der Kingfisher, zu Deutsch der Eisvogel. Der Neuseeländische Eisvogel sieht etwas anders aus als den, den wir aus der Schweiz kennen, aber auch er ist wunderschön. Und ich freue mich jedes Mal, wenn er meerla besucht.

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Wir können nebst den Vögeln auch Geckos beobachten und sind beeindruckt von der riesigen begehbaren Kuppelvoliere, wo wir viele Papageien antreffen.
Leichten Schrittes verlassen wir diesen kleinen Zoo, es war einfach nur schön und hat unser Herz erwärmt.

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Mount Taranaki

Unser nächstes Ziel ist New Plymouth. Dafür geht unsere Fahrt weiter an die Westküste, wo wir den drei Schwestern und dem Elefanten begegnen. Ja, nicht lebendige, sondern spannende Felsformationen, die die Küste zieren. Wir erfreuen uns über einen kleinen Spaziergang und dem traumhaften Wetter. Zum Elephant Rock kommen wir aktuell nicht hin, da der Weg nur bei Niedrigwasser erreichbar ist, aber wir haben einen schönen Blick von oben.
Ganz weit im Hintergrund können wir sogar schon den Mount Taranaki sehen, den beinahe perfekten Vulkankegel.

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Nach etwa dreistündiger Fahrt erreichen wir New Plymouth und suchen unsere Unterkunft, die wir für zwei Nächte gebucht haben. Abends, beim Recherchieren nach Ausflugsmöglichkeiten spüren wir ein Erdbeben. Für uns eher ungewöhnlich, doch für diese Gegend nicht. Wir werden die nächsten Tage noch weitere spüren. Wir gehen früh schlafen, denn am nächsten Morgen möchten wir eine längere Wanderung am Mount Egmont oder Taranaki genannt, machen.

Doch das Wetter ist nicht unserer Meinung, der Berg ist komplett in Wolken eingepackt. Trotzdem lassen wir es uns nicht nehmen zur Mount Egmont Aussichtsplattform zu fahren, was eine spannende Strecke den Berg hoch ist. Beim Parkplatz angekommen sind es noch 10°C – brrr. Da müssen Jacke und Mütze her. Wir sehen uns die Aussicht an und machen ein paar Spaziergänge unterhalb der Wolkenschicht, bevor es wieder den Berg hinunter geht.

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Zurück in New Plymouth wollen wir auf den kleinen Fels Paritutu wandern. Doch auf halbem Weg, der sehr steil ist, wird es Allan mulmig und wir entscheiden uns umzudrehen. Aber nicht ohne den Blick auf New Plymouth und das Tapuae Marine Reserve zu geniessen.

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Da wir ja flexibel sind und nichts erzwingen, besuchen wir nach diesen beiden abgebrochenen Wanderunternehmen, den Pukekura Park mitten in der Stadt. Das ist ein sehr grüner Stadtpark mit üppigem Wald, Seen, kleinen Bächen, Wasserfall und schön angelegten Wegen. Wir schlendern durch diesen herrlichen Park und geniessen die schöne Anlage.

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Auf einer Parkbank machen wir es uns bequem und suchen online nach einer Verpflegungsmöglichkeiten für das Abendessen. Allan stösst auf ein Amerikanisches Diner. Naja, viel besseres Essen als Fastfood, haben wir in Neuseeland noch nicht so wirklich angetroffen, also gehen wir da hin.

Wow, was für ein Ort! Hier hat sich aber einer wirklich riesige Mühe gemacht dieses Diner schön einzurichten. Schön im Sinne eines Diners. Und in Neuseeland treffen wir selten auf dekorierte oder hübsch ausgestattete Gaststätten. So geniessen wir dieses Essen, auch wenn es nur Burger und Pommes sind.

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Vergesse Strasse

Am nächsten Tag verlassen wir die Westküste und fahren Richtung Zentrum der Insel. Wir wollen die Vulkanregion rund um den Tongariro Nationalpark kennen lernen. Doch zuerst fahren wir heute da hin und nehmen bei Stratford den Abzweiger Richtung Lake Taupo. Unvorbereitet, wie wir oft unterwegs sind, stellen wir bald fest, dass wir auf einer Sehenswürdigkeit fahren, dem Forgotten World Highway. Aha. Dann lassen wir uns mal überraschen, was uns da alles erwartet, nebst der sowieso einfach nur schönen Landschaft in Neuseeland.

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Wir geniessen es beide. Ich kann aus dem Fenster blicken und die Natur geniessen und Allan freut sich über das Fahren auf der kurvenreichen Strasse bergauf und bergab. Die Strasse ist Asphaltiert und führt uns über einige Sättel und kleine Pässe.

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Wir erreichen Whangamōmona, wo wir einen kurzen Boxenstopp einlegen und wieder weiterfahren. Nach einiger Zeit erreichen wir den Moku Tunnel, ein einspuriger, 180m langer, simpel gebauter Tunnel aus dem Jahr 1936. 1985 wurde er noch 2m nach unten ausgegraben, so dass auch Lastwagen durchfahren können. Sein Spitzname ist Hobbit-Hole.

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Kurz danach geht es nicht weiter, weil an der Strasse gebaut wird. Die Weiterfahrt ist nur zwischen 12 und 13 Uhr möglich, wir sollen einfach warten heisst es. So treffen wir andere Touristen, die auch am Warten sind und plaudern etwas. Um 12:05 wird die Strasse freigegeben und wir befinden uns bald auf einer Schotterstrasse. Da wir wegen der Wartezeit in einer Kolonne unterwegs sind, und die Strasse unbefestigt ist, wird viel Staub aufgewirbelt. Die Autos von der anderen Seite haben wohl das gleiche Zeitfenster erhalten und so kommt es zwangsläufig irgendwann zu Gegenverkehr. Da die Strasse stellenweise schmal ist, kreuzen wir die anderen Autos sehr langsam und da, da sind sie! Und schon sind sie an uns vorbei. Was für ein Zufall, wir kreuzen auf dieser verlassenen Strasse Marianne und Uwe von der Pangaea. Doch sie sehen uns nicht und ziehen weiter.

Nur wenige Meter weiter kommt der Verkehr zum Stillstand. Nach einigen Minuten steigen die Leute aus den vorderen Autos aus, so auch wir. Was ist los? Strassenarbeiter gehen an uns vorbei, Gegenverkehr sehen wir keinen mehr. Und da sehen wir es. Direkt vor uns ist durch ein Ausweichmanöver der Anhänger eines Tiertransporters umgekippt. Achje, die armen Tiere. Zum Glück ist er nur an die steile Böschung gekippt.

Sowohl der Lastwagenfahrer, wie auch die Bauarbeiter versuchen eine Lösung zu finden das Zugfahrzeug vom Anhänger zu lösen und diesen so zur Seite zu fahren, dass wir durchkommen. Wir werden gefragt, wo unser Ziel ist, um abschätzen zu können, ob es eine alternative Route gibt, doch für uns offenbar nicht. Also warten wir und beobachten das Ganze aus respektvoller Distanz.

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Es ist interessant, wie mit dieser Situation umgegangen wird. Alle sind total entspannt, stellen Überlegungen an, wie die Lösung aussehen kann oder unterhalten sich einfach. Niemand regt sich auf – warum auch. Sogar die eine Touristin, die heute noch im Nationalpark auf ihre mehrtägige Wanderung starten wollte, ist halbwegs entspannt.

Doch alles geht viel schneller als gedacht, nach etwa 30 Minuten haben sie es geschafft, dass das Zugfahrzeug wegfahren und wir den Lastwagen passieren können.

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Wir fahren auf unserer abenteuerlichen Strecke weiter, kommen am Waituhi Aussichtspunkt vorbei und erreichen bald Taumarunui, wo der Forgotten World Highway endet. Schade, uns hat es auf dieser als einsamste Strasse von Neuseeland geltender Strecke gut gefallen. Wir sind etwa drei Stunden auf dieser nicht vergessenen Strasse unterwegs gewesen und eines ist klar, wir vergessen sie nie.

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Von hier geht unsere heutige Reise aber noch etwa eine Stunde weiter Richtung Lake Taupo, bis wir unsere Unterkunft für die nächsten zwei Nächte, das Tokaanu Lodge Motel, erreichen.

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Tokaanu

Wir quartieren uns ein und haben noch etwas Zeit für einen kleinen Ausflug. So gehen wir auf Empfehlung der Lodge Empfangsdame zum Lake Rotopounamu. Ein steiler Aufstieg von knapp hundert Höhenmetern führt uns zu diesem kleinen See, der bereits im Tongariro Nationalpark liegt.
Wir geniessen die Bewegung und das leise plätschern der kleinen Wellen und machen uns gegen Abend auf den Rückweg zur Unterkunft.

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Jetzt sind wir im vulkanischen Zentrum der Nordinsel und südlich von uns sind die berühmten Vulkane wie der Mount Ruapehu und der Mount Ngauruhoe, die zum Tongariro Nationalpark gehören. Und da wollen wir morgen unbedingt hin. Können wir diesen fast 2800m hohen Vulkan besteigen? Wir berichten im nächsten Logbuch darüber, denn unsere 10-tägige Reise führt uns auch noch in die Vergangenheit.

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